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US-Botschafterin Lynne Tracy besucht Gedenkstätte für verstorbenen Alexej Nawalny

Nawalnys Anhänger beschuldigen die russischen Behörden, eine Übergabe seines Leichnams zu verhindern, um die Spuren seiner "Mörder" zu beseitigen.

Die US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, hat am Sonntag eine improvisierte Gedenkstätte für den verstorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny besucht. Tracy wurde vor Blumen am Solowezki-Stein in Moskau abgelichtet, einem Mahnmal für Opfer politischer Unterdrückung, das nun zu einem Gedenkort für Nawalny geworden ist.

Die US-Botschaft veröffentlichte das Foto von Tracy in den sozialen Netzwerken und erklärte: "Heute betrauern wir am Solowezki-Stein den Tod von Alexej Nawalny und anderer Opfer politischer Unterdrückung in Russland." Die Botschaft drückte Nawalnys Familie, Kollegen und Unterstützern ihr tiefstes Beileid aus und bezeichnete seine Stärke als inspirierendes Vorbild. Nawalnys plötzlicher Tod in der russischen Strafkolonie IK-3 in Charp in der Polarregion am Freitag hat weltweit Bestürzung ausgelöst. Die genaue Todesursache muss laut den Behörden noch untersucht werden.


Nawalnys Anhänger beschuldigen die russischen Behörden, eine Übergabe seines Leichnams zu verhindern, um die Spuren seiner "Mörder" zu beseitigen. "Es war kein Tod, es war Mord", erklärte Nawalnys enger Verbündeter Leonid Wolkow. Die Reaktionen auf Nawalnys Tod waren in westlichen Staaten schockiert. In Russland legten hunderte Menschen an improvisierten Gedenkstätten Fotos von Nawalny und Blumen nieder.


Die Menschenrechtsorganisation OVD-Info meldete bis Samstag mehr als 400 Festnahmen in 36 Städten bei Versammlungen zum Gedenken an Nawalny. Russische Gerichte begannen, Haftstrafen von bis zu zwei Wochen gegen Teilnehmer des Gedenkens zu verhängen.


In Moskau errichtete die Polizei Absperrungen an der "Mauer der Trauer", einem Mahnmal für Opfer politischer Unterdrückung in der Sowjetzeit, um Trauerbekundungen für Nawalny zu unterbinden. Rund um das Denkmal waren Dutzende Polizisten postiert, wie ein AFP-Reporter berichtete. Einige Menschen durften die Absperrungen passieren, um Blumen am Mahnmal niederzulegen.


OZD.news

Bild: AFP