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KaDeWe stellt Insolvenzantrag und ist sauer

Das Unternehmen KaDeWe-Gruppe mit den Luxuskaufhäusern KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und ...

... Alsterhaus  ѡ in Hamburg hat Insolvenz angemeldet. 

Unternehmenschef Michael Peterseim machte am Montag die hohen Mieten des insolventen Immobilienkonzerns Signa für die Probleme verantwortlich. Das Insolvenzverfahren biete nun die Möglichkeit einer Neuaufstellung, alle drei Kaufhäuser sollen in der Zwischenzeit normal geöffnet bleiben.

Peterseim erklärte, dass die KaDeWe-Gruppe im Geschäftsjahr 2022/2023 das erfolgreichste in ihrer Unternehmensgeschichte verzeichnet habe. Der Umsatz sei mit knapp 728 Millionen Euro um fast 24 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2018/19 gelegen. Trotz dieser positiven Entwicklung würden die "nicht marktüblichen" und "exorbitanten" Indexmieten, die von der Signa Prime Selection AG, einer Tochter der insolventen Signa-Holding des österreichischen Unternehmers René Benko, als Eigentümerin und Vermieterin der Gebäude der drei Kaufhäuser festgelegt wurden, ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften "nahezu unmöglich" machen.


Die Signa Prime Selection AG hatte kurz nach Weihnachten Insolvenz angemeldet, doch die Insolvenz habe laut Peterseim nichts an der Herausforderung der hohen Mieten geändert. Um die Belastung durch die hohen Mietkosten zu verringern, plane die KaDeWe-Gruppe nun, ihre eigene Insolvenz zu erklären.


Christian Graf Brockdorff, der zum vorläufigen Sachverwalter bestellt wurde, betonte, dass die KaDeWe-Gruppe operativ gut aufgestellt sei. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es gemeinsam mit der Geschäftsführung gelingen werde, die Gruppe erfolgreich fortzuführen und betonte die herausragende Stellung der drei Häuser als Ikonen der Innenstädte.


Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), signalisierte Unterstützung für das Vorhaben. Die Insolvenz der Signa habe viele Kaufhausstandorte in Schwierigkeiten gebracht, und der Berliner Senat werde sich dafür einsetzen, eine Lösung für das berühmte Kaufhaus zu finden und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.


Die KaDeWe-Gruppe ist zu 50,1 Prozent im Besitz der thailändischen Central Group ѡ , während die restlichen 49,9 Prozent Signa Retail  ѡ gehören, ebenfalls eine Tochter der insolventen Signa Holding. Zum Konzern gehören in Deutschland auch die Warenhauskette Galeria und das bekannte Bauprojekt Hamburger Elbtower ѡ. Auch Galeria und die Eigentümerin des Elbtower-Grundstücks haben mittlerweile Insolvenz angemeldet.

pe/awe © Agence France-Presse