Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Tausende protestieren in London und Washington gegen Gaza-Krieg

Sie forderten US-Präsident Joe Biden auf, die militärische und finanzielle Unterstützung für Israel zu beenden.

Tausende pro-palästinensische Demonstranten haben am Samstag in London, Washington und anderen Städten gegen den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen protestiert. "Wir wollen den Menschen in Palästina zeigen, dass wir an ihrer Seite sind, und uns auch gegen unsere Regierung aussprechen", sagte die 27-jährige Maleeha Ahmed, die mit ihrer Familie bei der Demonstration in London war.

Die Londoner Polizei, die mit rund 1700 Polizisten im Einsatz war, warnte die Demonstranten, mit ihren Plakaten und Sprechchören nicht "absichtlich die Grenzen zu überschreiten". 

In Washington schwenkten die Demonstranten, darunter viele junge Leute, palästinensische Flaggen. Sie riefen in Sprechchören "Waffenruhe jetzt" und hielten Plakate mit Aufschriften wie "Befreit Palästina" und "Beendet den Krieg im Gazastreifen" hoch. Auf einer Bühne, die nur einige Häuserblocks vom Weißen Haus entfernt war, berichteten mehrere US-Palästinenser über Freunde und Verwandte, die im Gazastreifen getötet oder verletzt wurden.

Sie forderten US-Präsident Joe Biden auf, die militärische und finanzielle Unterstützung für Israel zu beenden. Biden könne den "Wahnsinn" im Gazastreifen durch Druck auf den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu "leicht stoppen", sagte ein Redner. Die Demonstrationen in London und Washington waren Teil eines Aktionstages in 30 Ländern, zu dem mehrere Organisationen aus Großbritannien aufgerufen hatten.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas finden in London am Wochenende regelmäßig Demonstrationen statt. Der Protest am Samstag war insofern besonders, als dass Großbritannien am Vortag Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen angegriffen hatte. Die Miliz hatte zuvor wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen, die sie in Verbindung mit Israel brachte. Die schiitischen Rebellen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", zu der auch die Hamas gehört.

Die Hamas hatte Israel am 7. Oktober brutal überfallen und 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den beispiellosen Hamas-Überfall hatte Israel der islamistischen Organisation den Krieg erklärt und einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen gestartet. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 23.800 Menschen getötet.

mid/fs


© Agence France-Presse