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Künstliche Verknappung soll Preisverfall aufhalten

Die Produktion soll nach Angaben der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) im Mai und Juni um zehn Millionen Barrel pro Tag zurückgefahren werden.


Die Energieminister der G20-Staaten haben sich im Kampf gegen den Einbruch der Ölpreise auf keine konkreten Maßnahmen einigen können. Die G20-Staaten verpflichteten sich lediglich, "alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Stabilität des Energiemarktes zu gewährleisten", hieß es in einer nach dem virtuellen G20-Treffen veröffentlichten Abschlusserklärung am Samstag. Verbindliche Zusagen zur Drosselung der Ölförderung wurden nicht erwähnt.   

Die meisten der weltgrößten Ölförderländer hatten sich zuvor auf eine drastische Senkung der Produktion geeinigt, um den Verfall des Ölpreises zu stoppen. Die Produktion soll nach Angaben der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) im Mai und Juni um zehn Millionen Barrel pro Tag zurückgefahren werden. Von Juli bis Dezember soll die Produktion dann um acht Millionen Barrel täglich unter dem derzeitigen Niveau liegen. Ein Barrel sind 159 Liter.

Mexiko war der einzige große Ölförderstaat, der sich zunächst nicht an der Vereinbarung beteiligte. Mexiko hätte seine Fördermenge um 400.000 Barrel pro Tag drosseln sollen, wollte aber nicht so weit gehen. Der südliche Nachbar der USA ist kein Opec-Mitglied, gehört aber zum erweiterten Kreis der Förderländer (Opec+). 

Am Freitag einigte sich Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador schließlich mit US-Präsident Donald Trump darauf, seine Produktion um 100.000 Barrel pro Tag senken. Im Gegenzug sagte Trump Obrador zufolge zu, die US-Fördermenge um 250.000 Barrel zu reduzieren.

Die G20-Gespräche sollten die Einigung der Opec-Länder eigentlich unter Einbeziehung der Nicht-Mitgliedstaaten wie Mexiko, den USA und Kanada, besiegeln. Doch in der Abschlusserklärung wurde eine Reduzierung der Öl-Fördermengen nicht erwähnt. 

Der Ölpreis war in den vergangenen Wochen stark gefallen, zeitweise sogar auf den tiefsten Stand seit 18 Jahren. Gründe sind die weltweit geringe Nachfrage nach dem Rohstoff wegen der Coronavirus-Pandemie sowie ein Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien.

noe

© Agence France-Presse