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Tarifverhandlung mit Gewerkschaft Deutscher Lokführer

Die Deutsche Bahn (DB) lehnt die Forderung der Lokführergewerkschaft GDL nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich weiterhin ab.

Es handle sich zum einen um eine "große materielle Forderung", sagte Bahn-Personalchef Martin Seiler am Donnerstag vor Wiederaufnahme der Tarifgespräche. Vor allem aber mit Blick auf den "sehr, sehr knappen Arbeitsmarkt" gebe es da "keinen Spielraum".

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten mindestens 555 Euro mehr Geld und 3000 Euro Inflationsprämie - vor allem aber 35 statt derzeit 38 Wochenstunden für Beschäftigte im Schichtdienst bei vollem Lohnausgleich, um den Job vor dem Hintergrund von Personalmangel attraktiver zu machen. Die Bahn argumentiert hingegen, dass eine Arbeitszeitverkürzung den Personalmangel verschärfen würde.

Auf Wunsch der GDL hin stehe die Forderung dennoch auf der Agenda der für Donnerstag und Freitag angesetzten Verhandlungen, sagte Seiler. Es werde nun gemeinsam erörtert, "wie wir mit dem Thema weiter umgehen". Die GDL forderte er auf, sich Gesprächen über andere Punkte nicht zu verweigern. "Wir wollen über Themen vorrangig sprechen, wo wir Annäherungsmöglichkeiten sehen, wo Kompromisse möglich sind, und eben nicht nur einzig und allein um eine Frage diskutieren."

Die Tarifgespräche hatten Anfang November begonnen, der Streit ist jedoch bereits jetzt festgefahren. Vergangene Woche gab es zum Zeitpunkt des geplanten zweiten Gesprächstermins Warnstreiks, am Tag darauf leitete die GDL dann eine Urabstimmung ein, um auch zu unbefristeten Streiks aufrufen zu können.

Die DB hatte gleich zu Beginn ein erstes Angebot vorgelegt. Sie bietet elf Prozent mehr Lohn gestreckt auf eine Laufzeit von 32 Monaten sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro. Auf dieser Grundlage werde nun verhandelt, sagte Seiler. "Wichtig ist, dass wir jetzt mal uns das Portfolio in Summe angucken. Es sind ja immerhin 35 Forderungen auf dem Tisch."

pe/ilo


© Agence France-Presse