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Aufklärung gescheitert - Synodaler Rat erst ab 2026

Katholische Laien wollen beharrlich sein

Mit Beratungen einer Satzung und Geschäftsordnung für einen sogenannten synodalen Ausschuss haben Bischöfe und Laien der katholischen Kirche in Deutschland ihren synodalen Weg fortgesetzt. 

In Essen kamen am Freitag dazu Bischöfe, 27 Delegierte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) als Laienvertretung sowie 20 gewählte Mitglieder zu zweitägigen Beratungen zusammen. Bis Samstag soll sich der synodale Ausschuss dort konstituieren.

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp erklärte für die Laien, die Kirche brauche "ein weiteres synodales Voranschreiten". Es gehe nun "um nicht weniger als die Bestätigung der Zusage, die die deutschen Bischöfe den Betroffenen sexuellen Missbrauchs gegenüber im Jahr 2019 formuliert haben - konsequent weiter auf dem Weg der Aufarbeitung und Aufklärung zu gehen".

Trotz wiederholter Kritik des Vatikans und von Papst Franziskus am deutschen synodalen Weg sieht Stetter-Karp eine enge Verbindung zur Weltkirche. "Papst Franziskus macht uns Mut, wir stehen im Wort - wir gehen beharrlich voran." Bewusst sei der Termin für die Konstituierung des synodalen Ausschuss so gelegt worden, dass er nach der Sitzung der Weltsynode im Vatikan im Oktober liegt. "Die Beratungen in Rom haben überdeutlich gezeigt, dass es in der Kirche konkrete, sichtbare Veränderungen braucht", erklärte Stetter-Karp.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erklärte ebenfalls, es gebe eine Verbindung von Weltsynode und synodalem Weg. "Synodalität, so das zentrale Anliegen, soll als 'modus vivendi et operandi' der ganzen Kirche gestärkt und konkretisiert werden", teilte der Limburger Bischof mit.

Der synodale Ausschuss soll eine Evaluation der Beschlüsse des synodalen Wegs vorbereiten und die noch nicht beschlossenen Texte weiter entwickeln. Außerdem soll er bis 2026 einen synodalen Rat vorbereiten. Der Vatikan erklärte allerdings, die deutsche Kirche dürfe kein solches Gremium schaffen.

Obwohl er von einer großen Mehrheit der Bistümer getragen wird, sorgt der synodale Ausschuss bei konservativen Bischöfen für Kritik. Vier Bistümer verweigerten die finanzielle Unterstützung, darunter das Erzbistum Köln mit dessen Kardinal Rainer Maria Woelki. Der konservative Passauer Bischof Stefan Oster  ѡ will vorerst nicht am synodalen Ausschuss mitarbeiten.

ran/cfm

© Agence France-Presse


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