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US-Notenbank Fed: Leitzins weiter auf 22-Jahres-Hoch

Im Juni 2022 erreichte die Inflationsrate ein 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent.

Die US-Notenbank Fed lässt den Leitzins trotz der weiterhin hohen Inflation erneut unverändert. Die Zinsspanne bleibt damit zwischen 5,25 und 5,5 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist das höchste Zinsniveau seit 2001 und damit seit 22 Jahren.

Im Kampf gegen den starken Anstieg der Verbraucherpreise hatte die Zentralbank den Leitzins seit März 2022 elf Mal erhöht. Nach zehn Anhebungen in Folge gab es im Juni dieses Jahres eine erste Zinspause, im Juli dann eine erhöhte Anhebung und im September wieder einen unveränderten Leitzins.

Nun setzten die Währungshüter erneut auf einen gleichbleibenden Leitzins. Sie erklärten zugleich, in Zukunft sei eine weitere Verschärfung ihrer Geldpolitik möglich, um die Inflation wieder in den Zielbereich von zwei Prozent zu bekommen. Zunächst aber sollten die Auswirkungen der vergangenen Leitzinserhöhungen weiter beobachtet werden. Das nächste Treffen des für die Geldpolitik zuständigen Fed-Offenmarktausschusses findet am 12. und 13. Dezember statt.

Die Verbraucherpreise waren im vergangenen Jahr in den USA wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in die Höhe geschnellt. Im Juni 2022 erreichte die Inflationsrate ein 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent. 

Die Teuerungsrate ging in der Folge deutlich zurück und lag zuletzt zwei Monate in Folge bei 3,7 Prozent. Die Fed verfolgt langfristig das Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent, will aber nicht mit zu starken Leitzinserhöhungen die Konjunktur abwürgen.

Die US-Wirtschaft hat sich aber trotz der deutlichen Leitzinserhöhungen als äußerst robust erwiesen. Hatten Analysten für dieses Jahr eine leichte Rezession erwartet, brummt die größte Volkswirtschaft der Welt: Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft so stark wie seit Ende 2021 nicht mehr.

Im Vergleich zum Vorquartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2 Prozent zu. Annualisiert - also auf das ganze Jahr hochgerechnet, wie es in den USA bei den Quartalszahlen zur Konjunktur anders als in Deutschland üblich ist - betrug der Zuwachs 4,9 Prozent. Auch der US-Arbeitsmarkt ist in einer guten Verfassung: Im August und September lag die Arbeitslosenquote bei jeweils 3,7 Prozent.

fs/jes


Fabian Erik SCHLÜTER / © Agence France-Presse