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Fehlende Lebensmittelkontrollen wegen Corona-Krise

Die Engpässe sind laut Rücker auch die Folge von Einsparungen in vergangenen Jahren. Den Bundesländern falle derzeit auf die Füße, "dass sie jahrelang bar jeder Vernunft am Personal in den Ämtern und Laboren gespart haben".


Die Lebensmittelkontrollen in Deutschland sind nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wegen der Corona-Krise derzeit massiv eingeschränkt. Routinekontrollen in Unternehmen sowie Probenanalysen seien größtenteils ausgesetzt, da die Laborkapazitäten für Corona-Proben gebraucht würden, sagte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Zudem sprängen Lebensmittelkontrolleure als Helfer in Gesundheitsämtern ein. 

Zahlreiche Hygienekontrollen sowie Untersuchungen etwa wegen Keimbelastungen von Lebensmitteln fielen damit weg, sagte Rücker. Langfristig sei dies "ein echtes Problem," da die Routinekontrollen notwendig seien, um lebensmittelbedingte Erkrankungen zu vermeiden. Gerade auch während der Coronavirus-Pandemie sei dies wichtig. Die Personalengpässe müssten deshalb wieder beseitigt werden, forderte der Verbraucherschützer.

Die Engpässe sind laut Rücker auch die Folge von Einsparungen in vergangenen Jahren. Den Bundesländern falle derzeit auf die Füße, "dass sie jahrelang bar jeder Vernunft am Personal in den Ämtern und Laboren gespart haben". Die Landesregierungen müssten dringend ein Konzept vorlegen, wie sie die Kontrollen so schnell wie möglich wieder hochfahren wollten, um die Bevölkerung vor zusätzlichen Gesundheitsgefahren zu schützen. 

dja

© Agence France-Presse