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Mehr als 1200 Migranten erreichen die Kanaren

Wiederanstieg der Migrantenzahlen auf eine "Destabilisierung der Sahelzone" zurückzuführen?

Mehr als 1200 Migranten aus Afrika haben am Wochenende die Küsten der Kanarischen Inseln erreicht. Wie die Rettungsdienste des spanischen Archipels am Sonntag mitteilten, kamen zwischen Freitagabend und Sonntagvormittag insgesamt 1235 Menschen in mehreren Booten auf den Inseln an. Nach Angaben eines Sprechers stammten sie aus südlich der Sahara gelegenen Ländern.

Unter anderem landete am Samstag ein Holzboot mit 321 Menschen an Bord auf der Insel El Hierro, wie eine weitere Sprecherin der Rettungsdienste der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender TVE zeigte Bilder von der Ankunft des mit winkenden Menschen überfüllten Bootes im Hafen. So viele Menschen waren bisher noch nie von einem einzigen Boot über das Meer zu den Kanarischen Inseln gebracht worden. 

Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Innenministeriums haben zwischen dem 1. Januar und dem 15. Oktober 23.537 Migranten die Inselgruppe vor der Westküste Nordafrikas erreicht. Das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten beiden Oktoberwochen kamen 8561 Migranten auf die Kanarischen Inseln, Medienberichten zufolge die höchste Zahl seit 2006.

Innenminister Fernando Grande-Marlaska führte bei einem Besuch des Archipels vergangene Woche den "Wiederanstieg" der Migrantenzahlen auf eine "Destabilisierung der Sahelzone" zurück. Infolge verstärkter Kontrollen im Mittelmeer hat die Migrationsroute über die Kanarischen Inseln in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, obwohl sie lang und gefährlich ist. 

ans/ju


© Agence France-Presse