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Hamas lässt zwei US-Geiseln frei

Zwei Us-Bürger, eine Mutter und ihre Tochter - "aus humanitären Gründen" freigelassen

Knapp zwei Wochen nach dem Großangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas erstmals Geiseln freigelassen. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, habe "als Reaktion auf die Bemühungen Katars" zwei US-Bürger - eine Mutter und ihre Tochter - "aus humanitären Gründen" freigelassen, teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigte die Freilassung.

Die beiden US-Geiseln seien frei und in Israel, erklärte Netanjahus Büro. Es handele sich um Judith Tai Raanan und Natalie Shoshana Raanan, die bei dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober aus dem Kibbuz Nahal Os entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Sie seien "aus den Händen der Terrororganisation Hamas befreit" worden und seien auf dem Weg "zu einem Treffpunkt in einem Armeestützpunkt im Zentrum des Landes", wo "Mitglieder ihrer Familie auf sie warten".

Die israelische Botschaft in Berlin schrieb im Onlinedienst X (vormals Twitter), das Rote Kreuz habe die beiden Frauen an die israelische Grenze begleitet.

Die Hamas erklärte, die Freilassung der beiden Geiseln diene auch dazu, den Bürgern in den USA und der ganzen Welt zu zeigen, dass die "Behauptungen" der US-Regierung über die Hamas unbegründet seien.

US-Präsident Joe Biden war am Mittwoch zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist. Er stellte sich hinter die israelische Darstellung, wonach militante Palästinenser für den Beschuss eines Krankenhausgeländes in Gaza verantwortlich sind. Die Hamas beschuldigte hingegen die israelische Armee.

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1400 Menschen getötet sowie rund 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Geiseln sind auch Ausländer, darunter mehrere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft. 

Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wobei ein Fall auch mehrere Familienmitglieder umfassen kann. Die Betroffenen haben meist die doppelte Staatsbürgerschaft.

Die israelische Armee hatte am Freitag mitgeteilt, ihrer Einschätzung nach seien die meisten der rund 200 Geiseln am Leben. Sie bestätigte, dass die Hamas bei ihrem Großangriff vor knapp zwei Wochen auch Kinder und ältere Menschen nicht verschont habe. Demnach sind unter den Geiseln mehr als 20 Minderjährige sowie zwischen zehn und 20 Menschen, die älter als 60 Jahre sind.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel den Gazastreifen abgeriegelt und massive Luftangriffe gestartet. Nach Angaben der Hamas wurden seit Kriegsbeginn mindestens 4137 Menschen in dem Gebiet getötet und 13.162 weitere verletzt.

ck/lan


© Agence France-Presse