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Verlassen Sie den Libanon!

"Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden"

Aufgrund der unsicheren Lage im Libanon haben Deutschland, die USA und Großbritannien ihre Bürger zur Ausreise aufgefordert. Die Sicherheitslage in der Region sei "hochvolatil", es komme derzeit immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon, teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag auf seiner Internetseite mit. Deutsche wurden aufgefordert, sich in einem Online-Krisenportal zu registrieren.

"Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden", hieß es weiter. "Dies gilt insbesondere für die südlichen Teile des Libanon, also alle Gebiete südlich der Stadt Beirut." Am 15. Oktober hatte das Auswärtige Amt angesichts der angespannten Lage bereits eine Reisewarnung für den Libanon herausgegeben.

Ähnliche Warnungen kamen von den USA und Großbritannien. "Wir empfehlen US-Bürgern, die sich im Libanon aufhalten, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Land zu verlassen", hieß es in einer Erklärung der US-Botschaft in Beirut. Derzeit gebe es noch "kommerzielle Möglichkeiten". Ähnlich äußerte sich die britische Botschaft in Beirut. Sie forderte ihre Staatsangehörigen zudem zur "Vorsicht" auf.

Auch weitere westliche und arabische Länder haben ihre Staatsangehörigen bereits aufgefordert, Reisen in den Libanon zu meiden oder das Land zu verlassen. Saudi-Arabien forderte seine Bürger am Mittwoch auf, den Libanon "sofort" zu verlassen, auch Kuwait warnte vor Reisen dorthin. Frankreich, Kanada, Australien und Spanien warnten ebenfalls vor Reisen in den Libanon.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen haben auch die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte die einflussreiche pro-iranische Hisbollah-Miliz ihre "Solidarität" mit der Hamas erklärt. International wird ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet.

Auch am Donnerstag gab es Gefechte im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Der bewaffnete Flügel der Hamas feuerte nach eigenen Angaben "30 Raketen" aus dem Südlibanon in Richtung Nordisrael ab. Auch die Hisbollah erklärte, sie habe mehrere israelische Stellungen unter Beschuss genommen, in einigen Fällen mit "Lenkraketen". Die israelische Armee erklärte, sie habe die Angriffe aus dem Libanon abgewehrt.

kas/ju


© Agence France-Presse