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Deutsche von Geldsorgen geplagt

Mit 65 Prozent führt die Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten die Liste der größten Ängste in 2023 an

Angesichts hoher Preise und teurem Wohnraum bangen viele Deutsche ums eigene Geld und fürchten Wohlstandsverluste. Mit 65 Prozent führt die Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten die Liste der größten Ängste im Jahr 2023 hierzulande an, wie aus den am Donnerstag in Berlin vorgestellten Ergebnissen der Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" der R+V-Versicherung hervorgeht. Insgesamt verschlechterte sich demnach die Stimmung.

Finanzielle Sorgen dominieren die diesjährigen Ängste der Bundesbürger und belegten die ersten drei Plätze der Rangliste. Die Angst vor stark steigenden Preisen landete den Angaben nach zum zweiten Mal in Folge auf dem ersten Platz. Insgesamt stieg der Angstindex – also der Durchschnitt aller gemessenen Ängste – auf 45 Prozent. Im Vorjahr waren es 42 Prozent gewesen.

Auch wegen der Wohnkosten zeigen sich viele Deutsche besorgt. Sechs von zehn Bundesbürgern oder 60 Prozent fürchten, dass Wohnen unbezahlbar wird. In Westdeutschland blicken 62 Prozent der Befragten besorgt auf die angespannte Lage am Wohnungsmarkt. Im Osten sind es mit 52 Prozent deutlich weniger.

Auf den dritten Platz der größten Ängste gelangte demnach die Furcht vor höheren Steuern. 57 Prozent der Befragten fürchten, dass der Staat dauerhaft Steuern erhöht oder Leistungen kürzt. Gleichzeitig ging die Sorge vor einem Wirtschaftsabschwung am stärksten zurück: Eine Rezession fürchten nur noch 51 Prozent der Befragten, im Vorjahr waren es sechs Prozentpunkte mehr.

Deutlich zulegen konnten laut R+V-Versicherung Zuwanderungsthemen. Am deutlichsten stieg demnach die Sorge, dass die Zahl der Geflüchteten die Deutschen und ihre Behörden überfordert. Sie wuchs um elf Prozentpunkte an - auf nunmehr 56 Prozent.

Dabei ist diese Sorge im Westen Deutschlands erstmals stärker ausgeprägt als im Osten. Während rund 56 Prozent der befragten Westdeutschen eine Sorge um Überforderung durch Geflüchtete angab, waren es im Osten 54 Prozent. Im Westen nahm die Furcht im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozentpunkte zu, im Osten blieb sie unverändert.

Einen ähnlich starken Anstieg verzeichnete die Angst, dass das Zusammenleben zwischen Deutschen und den hier lebenden Migranten durch einen weiteren Zuzug von Menschen aus dem Ausland beeinträchtigt wird. Sie kam mit 47 Prozent auf Platz zwölf. Dennoch blieben beide Sorgen trotz des Anstiegs deutlich unter ihren Höchstwerten von 2016.

Zudem sank das Vertrauen der Menschen in die Politik. Gut jeder zweite Befragte - 51 Prozent - fürchtet, dass Politiker von ihren Aufgaben überfordert sind. Gleichzeitig macht den Deutschen auch Angst, dass eine Spaltung der Gesellschaft zunimmt und zu Konflikten führt. Dies fürchten rund 50 Prozent.

Angst vor den Folgen des Klimawandels gaben demnach 47 Prozent der Deutschen an. Dabei erreichte die Angst im Westen mit 49 Prozent ihren Höhepunkt. Im Osten verzeichnete sie mit 40 Prozent ihre bislang niedrigste Ausprägung. Befragt wurden für die Langzeitstudie mehr als 2400 Menschen.

tbh/cfm


© Agence France-Presse