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Selenskyj wirft Russland wegen Verschleppung von Kindern Völkermord vor

UN-Rede: Selenskyj wirft Russland wegen Verschleppung von Kindern Völkermord vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Rede bei der UN-Generaldebatte in New York für scharfe Kritik an Russland genutzt. 

Selenskyj warf Moskau am Dienstag bei seiner Ansprache vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen vor, mit der Verschleppung von Kindern aus der Ukraine Völkermord zu begehen.

"Diesen Kindern wird in Russland beigebracht, die Ukraine zu hassen, und alle Verbindungen zu ihren Familien werden zerbrochen", sagte Selenskyj in seiner 15-minütigen Rede. "Das ist eindeutig ein Genozid."

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im März Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der mutmaßlichen Verschleppung tausender ukrainischer Kinder nach Russland erlassen. Russland, das dem IStGH nicht angehört, wies die Vorwürfe zurück.

Selenskyj warf Russland in seiner UN-Rede auch vor, Lebensmittel und Energie - darunter das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja - als "Waffen" einzusetzen. Zugleich warnte er, Russland habe nicht nur im Februar 2022 die Ukraine angegriffen, sondern stelle auch für andere Länder eine große Gefahr dar: "Viele Sitze im Saal der Vollversammlung könnten leer, leer werden, wenn Russland mit seiner Heimtücke und seiner Aggression erfolgreich ist."

Zugleich kündigte Selenskyj, der bei der UN-Generalversammlung im vergangenen Jahr nur eine Videobotschaft hatte abgeben können, einen "globalen Friedensgipfel" an: "Ich lade Sie alle - Sie alle, die keine Aggression tolerieren - ein, gemeinsam diesen Gipfel vorzubereiten."

Der ukrainische Präsident warnte vor Versuchen, hinter den Kulissen "zwielichtige Geschäfte" zu machen. "Dem Bösen darf nicht vertraut werden", sagte Selenskyj mit Blick auf Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin. "Fragen Sie Prigoschin."

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, war im August bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen - auf den Tag genau zwei Monate nach einer Rebellion der Wagner-Söldner, durch die Prigoschin bei Putin in Ungnade gefallen war. Die Ukraine und der Westen vermuten hinter dem Flugzeugabsturz daher einen Racheakt des Kreml, was Moskau zurückweist.

fs/kas © Agence France-Presse


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