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Von Jugendsprache und Sprachkreationen

„Wir verändern die Sprache, aber die Sprache verändert auch uns“


Gabriele Sobke zeigt Ausstellung „spracheverändert“ im Kirchenfoyer

Münster (pbm/acl). Sprache verändert sich. Gabriele Sobke, die bis 2016 als Lehrerin an der Bischöflichen Papst-Johannes-Schule in Münster unterrichtet hat, beschäftigt dieses Phänomen seit mehreren Jahren. „Wir verändern die Sprache, aber die Sprache verändert auch uns“, ist sich die ehrenamtliche Mitarbeiterin des Kirchenfoyers sicher. Ihre Gedanken zu den Herausforderungen, denen die alltägliche Sprache unterliegt, hat sie in Kunst festgehalten. Unter dem Titel „spracheverändert“ setzt sich Gabriele Sobke mit Plastiken und lyrischen Beiträgen „Wir verändern die Sprache, aber die Sprache verändert auch uns“. Die Ausstellung im Kirchenfoyer wird am Freitag, 11. Oktober, um 19 Uhr mit einer öffentlichen Vernissage eröffnet.

Buchstaben, Wörter, Sätze und Redewendungen hat Gabriele Sobke auf verschiedenen Materialien fixiert. Neben einer Kochschürze und T-Shirts finden sich darunter auch ausrangierte Holzstühle aus der Papst-Johannes-Schule. „Wir haben alle viel Zeit sitzend mit Lernen verbracht, die Stühle erinnern daran“, erklärt sie. Die gestalteten Stühle ersetzen in den kommenden Wochen das gewohnte Sitzmobiliar im Kirchenfoyer, erklärt Rupert König, Leiter der citypastoralen Einrichtung. „Sicherlich werden einige Besucherinnen und Besucher erst zögern, sich auf die Stühle zu setzen, aber genau das ist unser Anliegen“, sagt er.

Beim Thema Sprache geht Gabriele Sobke bis ins frühe Christentum zurück. Auf kleinen Stühlen aus Plexiglas, die im Fenster des Kirchenfoyers hängen, hat sie die Namen der zwölf Apostel geschrieben. „Sie haben schon damals frohe Sprachbotschaften als Missionare weltweit verbreitet“, erklärt sie. Eine große Wand widmet die Künstlerin speziell der Jugendsprache. „,Generation Smartphone‘ wird mundfaul“, steht dort geschrieben. Beispiele verdeutlichen, was sie damit meint. „Was macht das mit dir?“ fragt Gabriele Sobke und lädt Besucher ein, ihre Gedanken auf die Wand zu schreiben.

Groß- und Kleinschreibung, Dialekte und Emojis – all das findet einen Platz in der Ausstellung. Bewusst hat Gabriele Sobke auch eigene Sprachschöpfungen aufgenommen. „Meine eigenen Wortkreationen kann mir niemand nehmen. Aussagekräftige Wörter und Sätze bedeuten für mich ein Stück Freiheit.“

Die Ausstellung „spracheverändert“ ist bis Montag, 11. November, im Kirchenfoyer, Salzstraße 1, zu sehen.

Bildunterschrift: Die Künstlerin Gabriele Sobke und Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers, freuen sich auf die Eröffnung der Ausstellung „spracheverändert“ am Freitag, 11. Oktober.

Foto: Ann-Christin Ladermann