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UNO veröffentlicht ersten Entwurf für weltweites Abkommen gegen Plastikmüll

Ein internationales Abkommen zur Eindämmung von Plastikmüll ist einen Schritt nähergerückt: 

Die UNO UNO veröffentlichte am Montag (Ortszeit) einen ersten Entwurf für ein rechtsverbindliches Abkommen gegen die Plastikvermüllung von Umwelt und Meeren. Delegierte aus 175 Ländern hatten im Juni in Paris vereinbart, den Entwurf bis Ende November zu verfassen. Ende 2024 soll dann der endgültige Vertragstext fertig sein.

Die weltweite Plastikproduktion hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt - auf 460 Millionen Tonnen im Jahr. Ohne Gegenmaßnahmen wird sie sich nach Schätzungen von Experten bis 2060 verdreifachen. 

Jeden Tag werden 2000 Müllwagen voller Plastikmüll in Ozeane, Flüsse und Seen gekippt, oft in Form von mikroskopisch kleinen Partikeln. Dieses sogenannte Mikroplastik wird mittlerweile auf Berggipfeln und im menschlichen Blutkreislauf gefunden.

Im Mittelpunkt des ersten weltweiten Abkommens zur Eindämmung der Plastikverschmutzung soll nun unter anderem eine geringere Produktion von Kunststoffen auf der Basis von Erdöl stehen, was Umweltschützer seit Jahren fordern. Große Plastikproduzenten wie die USA und die Golfstaaten lehnen das allerdings ab und werben stattdessen für Wiederverwendung und Recycling, um die Müllmenge zu reduzieren.

Der vom Verhandlungsausschuss der UNO veröffentlichte Entwurf für das Abkommen sei eine "solide Grundlage für die restlichen Verhandlungen, enthält aber sowohl starke als auch schwache Optionen", erklärte der Plastikexperte der Umweltschutzorganisation WWF, Eirik Lindebjerg ѡ , in den Online-Netzwerken.

Der Greenpeace-Experte Sam Chetan-Welsh bezeichnete das Ziel, die Plastikproduktion einzudämmen, als "wesentlich". Die weiteren Verhandlungsrunden würden daher zeigen, "ob wir einen weltweit verbindlichen Vertrag bekommen oder eine Vereinbarung voller Schlupflöcher, damit niemand etwas tun muss", schrieb er im vormals Twitter genannten Onlinedienst X.

Der Abkommensentwurf soll im November bei der dritten von insgesamt fünf Verhandlungsrunden in der kenianischen Hauptstadt Nairobi erörtert werden. Die Verhandlungen sollen dann im April 2024 in Kanada fortgeführt und schließlich Ende 2024 in Südkorea abgeschlossen werden.

mid/kas © Agence France-Presse

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