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Nasses Wetter lässt Waldpilze sprießen

Früher Saisonstart: sammeln nur mit Umsicht und in Maßen erlaubt!

Der Regen und die hohen Temperaturen schaffen in diesem Jahr optimale Bedingungen für einen frühen Start in die Pilzsaison. Mehr als 5.000 verschiedene Arten von Großpilzen wachsen in Nordrhein-Westfalen. Davon gelten rund 200 Pilzarten als genießbar.

Forstministerin Silke Gorißen: „Wer Pilze entdeckt und sammelt, muss geltende Regeln beachten. Leckere Speisepilze wie Pfifferlinge oder Steinpilze dürfen bitte nur in Maßen und ausschließlich für den Eigenbedarf gesammelt werden. Wer Pilze in gewerblichem Maße sammelt, begeht eine Straftat. Übermäßiges Sammeln von Pilzen, erst recht in Naturschutzgebieten, schadet zugleich in deutlichem Maße dem Ökosystem Wald.“

Pilzesammeln im Wald beliebt

Pilzesammeln ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Dabei darf nur in bestimmten Bereichen gesammelt werden, besondere Umsicht ist in Wäldern unter Naturschutz nötig. Die Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW und die landesweit tätigen Ranger innen achten darauf. „Um das sensible Waldökosystem zu schützen, dürfen Pilze nur außerhalb von Naturschutzgebieten gesammelt werden. Wenn unsere Ranger Wald Besuchende im Naturschutzgebiet außerhalb der Wege sehen, kann dies nach dem Naturschutzrecht ordnungsrechtlich geahndet werden“, erklärt Michael Knaup, Leiter der Ranger Südwestfalen von Wald und Holz NRW. Denn das Verlassen der Wege in Naturschutzgebieten ist verboten und kann gemäß Landesnaturschutzgesetz mit einem Bußgeld bis zu einer Höhe von 1.500 Euro belangt werden.

Nur bekannte Pilze sammeln

Grundsätzlich gilt: Nur wirklich bekannte Pilze sammeln. Bestimmte Pilze, wie der Kaiserling, stehen unter speziellem Schutz. Besondere Vorsicht ist etwa bei dem Flockenstieligen Hexenröhrling geboten. Er hat giftige Doppelgänger. Immerhin gelten rund 150 Pilzarten als giftig, zehn davon tödlich giftig.

Nur für den Eigenbedarf sammeln

Wie beim Sammeln von Wildkräutern gilt auch bei der Pilzsuche die sogenannte „Handstraußregel“. Es darf höchstens ein Kilogramm gesammelt werden und nicht zum gewerblichen Zweck, sprich zum Verkauf.

Auf keinen Fall sollte man alle sich anbietenden Pilze sammeln, um dann zu Hause in Ruhe die Pilzart zu bestimmen. Dabei erwischt man fast zwangsläufig geschützte Arten und schadet dem sensiblen Ökosystem Wald. Tabu sind auch die frühen Morgen- und Abendstunden, denn in dieser Zeit braucht das Wild im Wald Ruhe.

Ökosystem im Auge behalten

Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Auch dies sollten sich Pilzsammlerinnen und -sammler immer wieder bewusst machen und nur dem Wald entnehmen, was sie wirklich nutzen. Pilze dienen nicht nur als Nahrung für Menschen und Waldtiere, sondern bilden eine Lebensgemeinschaft mit dem Baum, unter dem sie wachsen. Durch die sogenannte Mykorrhiza, gibt der Baum aus der Fotosynthese gewonnenen Zucker ab und bekommt dafür verschiedene Nährstoffe vom Pilz. Für gesunde und starke Wälder sind zahlreiche Pilzarten unverzichtbar.


Land.NRW


Foto: picjumbo.bom