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Trump wird scharf angegriffen

Haltung zu Trump spaltet republikanische US-Präsidentschaftsbewerber

Die Haltung zum früheren US-Präsidenten Donald Trump hat bei der ersten Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber zu erbitterten Auseinandersetzungen geführt. Politiker wie New Jerseys Ex-Gouverneur Chris Christie  ѡ und die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley ѡ  griffen den abwesenden Trump bei der Debatte am Mittwochabend (Ortszeit) scharf an.

Christie sagte mit Blick auf die inzwischen vier Anklagen gegen den Ex-Präsidenten, egal, was jemand von den Justizermittlungen halte: Trumps Verhalten sei unter der Würde des Amtes des Präsidenten der Vereinigten Staaten. "Jemand muss der Normalisierung dieses Verhaltens ein Ende bereiten." Aus dem Publikum gab es dafür viele Buhrufe.

Auch Haley ging hart mit Trump ins Gericht. "Wir müssen der Tatsache ins Gesicht sehen, dass Trump der unbeliebteste Politiker in den USA ist", sagte die 51-Jährige. "So können wir keine Wahl gewinnen."

Als engagiertester Trump-Verteidiger trat dagegen der Biotech-Jungunternehmer Vivek Ramaswamy auf, der es in Umfragen zum Bewerberfeld der Republikaner überraschend auf den dritten Platz geschafft hat. "Donald Trump war der beste Präsident des 21. Jahrhunderts", sagte der 38-Jährige. Er versprach, sollte er US-Präsident werden, werde er Trump begnadigen - und rief die anderen Bewerber auf, ebenfalls ein solches Bekenntnis abzulegen.

Ramaswamy griff zudem Christie für dessen Kritik an Trump scharf an. Der gesamte Wahlkampf des Ex-Gouverneurs basiere auf "Rache und Groll" gegen Trump. Das Publikum belohnte Ramaswamy dafür mit Jubel.

Andere Bewerber wie Floridas Gouverneur Ron DeSantis und Senator Tim Scott nahmen Trump mit Blick auf die Justizermittlungen teilweise in Schutz. Sie sprachen beide von einer "Instrumentalisierung" von Justiz und Ermittlungsbehörden.

Der bei den Republikaner-Vorwahlen hoch favorisierte Trump selbst blieb der TV-Debatte fern. Er gab stattdessen dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson ein Interview, das parallel zu der TV-Debatte auf der inzwischen in X umbenannten Online-Plattform Twitter ausgestrahlt wurde.

Trump wird sich am Donnerstag nach seiner Anklage wegen Wahlbeeinflussung im Bundesstaat Georgia den Behörden in Atlanta stellen. Der 77-Jährige ist trotz der zahlreichen Skandal in seiner Zeit als Präsident zwischen 2017 und 2021 und seiner massiven Justizprobleme mit inzwischen vier Anklagen nach wie vor der beliebteste Politiker bei der rechten Basis. Er führt Umfragen zu den im Januar startenden Republikaner-Vorwahlen mit mehr als 40 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten DeSantis an.

fs/kbh © Agence France-Presse