Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Prigoschin ermordet durch Flugzeugabsturz?

Flugzeug in Russland abgestürzt - Wagner-Chef Prigoschin auf Passagierliste

Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, steht auf der Passagierliste eines in Russland abgestürzten Flugzeugs. 

Prigoschins Name stehe in der Passagierliste der Maschine, die am Mittwoch in der Region Twer zwischen Moskau und St. Petersburg abgestürzt sei, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde. 

An Bord der Maschine seien "zehn Personen" gewesen, darunter drei Besatzungsmitglieder, hatte das russische Ministerium für Notfallsituationen kurz zuvor im Onlinedienst Telegram mitgeteilt. "Nach ersten Informationen sind alle Personen an Bord gestorben", hieß es weiter. Derzeit würden Suchaktionen ausgeführt. 

Demnach war das Privatflugzeug vom Typ Embraer Legacy in der Nähe des Dorfes Kujenkino in der Region Twer nordwestlich von Moskau abgestürzt.

Auf mehreren angeblich mit der Wagner-Gruppe in Verbindung stehenden Telegram-Kanälen wurden Videos verbreitet, deren Echtheit die Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht verifizieren konnte. Sie zeigten brennende Trümmer auf einem Feld oder ein vom Himmel fallendes Flugzeug.

Die Wagner-Gruppe hatte im Juni kurzzeitig gegen Staatschef Wladimir Putin rebelliert. Prigoschin hatte bis dahin lange als enger Vertrauter Putins gegolten. Später stellte er sich offen gegen die russische Militärführung.  

Bei dem gegen den russischen Generalstab und Verteidigungsminister Sergej Schoigu gerichteten kurzzeitigen Aufstand inmitten des Ukraine-Konflikts besetzten Prigoschins Söldner am 23. Juni militärische Einrichtungen im Süden Russlands und marschierten anschließend in Richtung Moskau. Die Wagner-Gruppe hatte bis dahin eine große Rolle für die russische Offensive in der Ukraine gespielt.

Schon einen Tag später beendete Prigoschin jedoch den Aufstand nach Vermittlung des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko. Dieser bot ihm anschließend Zuflucht in Belarus an. Prigoschins Söldner wurden ihrerseits vor die Wahl gestellt, ebenfalls nach Belarus zu gehen, sich der regulären russischen Armee anzuschließen oder nach Hause zurückzukehren.

Prigoschins Schicksal war in den Wochen danach ungewiss. Am vergangenen Montag tauchte er dann in einem von Wagner-nahen Gruppierungen in Onlinenetzwerken verbreiteten Video auf. Darin berichtete er, sich in Afrika zu befinden. Vor dem Hintergrund einer Wüstenlandschaft sagte Prigoschin, er arbeite daran, "Russland auf allen Kontinenten noch größer und Afrika noch freier zu machen".

bur/kas/dja