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Pränatale Diagnostik - Chancen und Risiken

UKM-OnlineTalk: „Risiken erkennen – Sorgen nehmen“

70 Prozent aller Schwangerschaften werden aktuell als Risikoschwangerschaften eingeschätzt – eine Zahl, die insbesondere werdende Eltern verunsichert. Soll man dem Wunsch widerstehen, das ungeborene Kind auf angeborene oder erblich veranlagte Krankheiten zu untersuchen? Stößt die Wahlfreiheit schon dort an Grenzen, wo die Familie von einer familiären (genetischen) Vorbelastung im Vorfeld weiß? Mit den Chancen und Grenzen der Pränataldiagnostik setzt sich der UKM-OnlineTalk am Dienstag, dem 29. August, ab 18.00 Uhr, kritisch auseinander. Eingeladen sind Prof. Ralf Schmitz, Leiter der Geburtshilfe und Pränatalmedizin am UKM, sowie die leitende Oberärztin, Dr. Mareike Möllers.

Münster (ukm/aw). „Schneegestöber“, das ist das, was Prof. Ralf Schmitz öfter zu hören bekommt, wenn werdende Mütter und Väter zum ersten Mal ein Ultraschallbild sehen. Zu undifferenziert sind für medizinische Laien die schwarz-weißen Bilder aus dem Mutterleib. Schmitz selbst sieht allerdings sehr viel mehr als das: Der Leiter der UKM Geburtshilfe mit dem Schwerpunkt Spezielle Geburtshilfe und Perinatologie ist ein anerkannter Spezialist auf dem Gebiet der Ultraschall-Diagnostik. Er hält nicht nur die entsprechenden Prädikate durch die Fachgesellschaften, sondern bildet auch gynäkologische Fachärzt*innen im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe für die Ultraschalldiagnostik aus. Schmitz versteht den Wunsch der Schwangeren nach größtmöglicher Sicherheit: „In einer regulären Schwangerschaft sind drei große Ultraschalluntersuchungen vorgesehen, die in der Regel überprüfen, ob alle Organe richtig angelegt sind, die aber auch Hinweise auf Fehlbildungen geben können. Steht ein Verdacht darauf im Raum, können wir als Pränataldiagnostiker diesen durch spezielle Untersuchungsmethoden genauer überprüfen“, so Schmitz.

 

Das ist entweder durch hochauflösende Ultraschalltechnologie möglich oder letztlich auch durch invasivere Untersuchungen wie die Fruchtwasseruntersuchung. „All das müssen wir den Eltern zunächst vorstellen, ohne sie unnötig zu beunruhigen. Wir müssen sie zu den Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik beraten, aber nicht in ihrer Wahl beeinflussen. Vieles berührt hier ethische Grenzen“, ergänzt Dr. Mareike Möllers. „Denn es geht auch um die Frage, welche Konsequenzen das Angebot von nicht-invasiven Pränataltests für werdende Eltern, für Menschen mit Behinderung und letztlich sogar für uns als Gesellschaft insgesamt hat“, betont sie.

 

Seit dem 1. Juli vergangenen Jahres werden neben den regulären Ultraschalluntersuchungen auch die Kosten für weitreichendere Diagnostik von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. „Über den nicht-invasiven Pränatalen Test (NIPT) auf die Trisomien 13, 18 und 21 können wir inzwischen standardmäßig pränatale Diagnostik durchführen, wenn die Eltern sich dafür entscheiden. Mit dem NIPT wird risikolos festgestellt, ob das werdende Kind möglicherweise ein erhöhtes Risiko für eine Trisomie hat oder nicht“, so Schmitz.

 

Der UKM-OnlineTalk zum Thema „Pränatale Diagnostik: Risiken erkennen – Sorgen nehmen“ soll den Sinn und die Methoden der pränatalen Diagnostik benennen, aber auch Chancen und Risiken gegeneinander abwägen. Das Gespräch wird am Dienstag, 29. August, ab 18.00 Uhr, live via YouTube gestreamt. Interessierte können dazu im Vorfeld oder auch live ihre Fragen einreichen: Dazu richten sie sich per Mail an ukm-onlinetalk@ukmuenster.de oder stellen live im Chat via YouTube ihre Fragen.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.ukm-onlinetalk.de.