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"Schlächter von Syrien" vom Posten entfernt

Medien: Russischer Vize-Generalstabschef Surowikin ist abgesetzt worden

Der einst für die Ukraine-Offensive verantwortliche russische General Sergej Surowikin ѡ , der mit der Wagner-Gruppe sympathisieren soll, ist nach Berichten staatlicher Medien als Oberbefehlshaber der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte des Landes abgesetzt worden. "Armeegeneral Sergej Surowikin wurde von seinem Posten entfernt", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Mittwoch unter Berufung auf eine der Armee nahestehenden Quelle.

Die russische Tageszeitung "RBK", ein Redakteur des ehemaligen Radiosenders "Echo Moskau" sowie der einflussreiche russische Militärblog "Rybar" berichteten ebenfalls von der Absetzung. Eine offizielle Stellungnahme der russischen Regierung gab es zunächst nicht. Den Medienberichten zufolge soll der 56-jährige Surowikin durch General Viktor Afsalow ersetzt worden sein. 

Surowikin soll der russischen Söldnertruppe Wagner nahe gestanden haben und den gescheiterten Aufstand der Truppe gegen die militärische Führung in Russland im Juni unterstützt haben. Zuletzt hatten ihn sowohl Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin als auch der Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow gelobt. 

Aufgrund seiner brutalen Methoden erhielt Surowikin den Rufnamen "General Armageddon". Surowikin war im Oktober 2022 zum Oberbefehlshaber für die Militäroffensive in der Ukraine ernannt worden. In dieser Funktion musste er insbesondere im November nach dem Rückzug aus der Stadt Cherson und dem Verlust des rechten Ufers des Flusses Dnipro demütigende Niederlagen für Moskau vermelden. 

Drei Monate nach seiner Beförderung in das Amt wurde er bereits durch den amtierenden Generalstabschef Waleri Gerassimow abgelöst und diente seitdem als dessen Stellvertreter.

Als Veteran des sowjetischen Kriegs in Afghanistan und des zweiten Tschetschenien-Kriegs in den 2000er Jahren beteiligte sich Surowikin später auch am brutalen Russlandfeldzug in Syrien im Jahr 2015. Dabei wurde er als "Schlächter von Syrien" bekannt.

bur/loc/jes © Agence France-Presse