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Christopher Street Day in Köln

1,4 Millionen Menschen haben am Sonntag die Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) besucht.

Wie ein Sprecher des Vereins ColognePride sagte, nahmen an der Demonstration selbst fast 230 Wagen und 60.000 Menschen teil. Dabei blieb es der Polizei zufolge friedlich - nur mit der Hitze bei Temperaturen von mehr als 30 Grad in der Domstadt hätten viele Probleme gehabt.

Prominente Politikerinnen und Politiker waren vor Ort, darunter der aus der Nähe von Köln stammende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne). Lauterbach sagte zum Auftakt der Demonstration, es sei ein "ganz klares Zeichen im Sinne der Toleranz".

Die Kölner CSD-Parade steht im Zeichen der Forderung gleicher Rechte für homosexuelle, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen. Dem Vereinssprecher zufolge zählt sie mit der Veranstaltung vom Sonntag zu den fünf größten Pride-Demonstrationen weltweit.

Bis zum Nachmittag habe es beim CSD keine größeren Auseinandersetzungen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Samstagnacht waren allerdings zwei CSD-Besucher in der Innenstadt von einem mutmaßlich betrunkenen Mann attackiert worden. Der 28-Jährige habe die beiden ersten Erkenntnissen zufolge unvermittelt beleidigt und einen von ihnen mit der Faust ins Gesicht geschlagen, hieß es in einer Mitteilung. Danach soll er eine volle Glasflasche auf den einen Mann geworden und ihn leicht am Ellbogen verletzt haben. 

Dieser habe zusammen mit dem anderen CSD-Besucher die Verfolgung des Flaschenwerfers aufgenommen und die Polizei gerufen. Sie stellte den Mann kurz darauf in der Nähe. Da es sich um eine queerfeindliche Straftat handeln könnte, ermittelt der Staatsschutz. Der 28-Jährige muss sich nun unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung auf sexueller Grundlage verantworten. 

Der CSD geht zurück auf die Erstürmung der Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969 durch die Polizei. Darauf folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften.

smb/cha


© Agence France-Presse