Westfalen - (lwl) - Was es noch
heißen kann, wissen die Mundart- und Namenforscher beim
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und stellen das Wort des Monats
vor.
Dou wis mei wuohl öuben! heißt es in einem Sprachbeleg aus Möllbergen,
einem Ortsteil von Porta Westfalica im Kreis Minden-Lübbecke, der den
Mundartforschern beim LWL vorliegt. Die Übersetzung des Spruchs mit "Du
willst mich wohl üben!" ergibt wenig Sinn. "In den westfälischen
Mundarten benutzt man öwen vorrangig in den Bedeutungen "hereinlegen"
oder "sich über jemanden lustig machen", so Markus Denkler,
Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL.
So heißt es in Stadtlohn im Kreis Borken beispielsweise "Laot di nich
öwen!" (Lass dich nicht verspotten). "Das wiederholte Einüben einer
Sache wurde offenbar als sehr quälend empfunden, sodass es zu dieser
kreativen Bedeutungsübertragung von üben zu quälen und zu hereinlegen
kam", so Denkler.
So einen kleinen Aprilscherz in allen Ehren, kann niemand
verwehren. Passend zum Tag des Scherzemachens präsentiert der LWL das
Wort öwen, das in den westfälischen Mundarten so viel wie "hereinlegen"
oder "verspotten" bedeutet.
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