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Air Defender 23 - Großmanöver

Luftwaffeninspekteur sieht Großmanöver als Signal für Nato-Wehrbereitschaft


Die am Montag beginnende Nato-Luftübung "Air Defender 23" soll nach Worten von Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz die Verteidigungsbereitschaft des Militärbündnisses unterstreichen. "Das wesentliche Signal ist, dass wir in der Lage sind, uns zu verteidigen", sagte Gerhartz am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Übung sei zudem ein Signal an die Nato-Nationen und die dazu gehörigen Bevölkerungen, "dass wir in der Lage sind, sehr schnell zu reagieren".

Es sei innerhalb weniger Tage gelungen, mehr als 250 Flugzeuge einsatzbereit zu haben - so viele nehmen an der multinationale Großübung unter Federführung der deutschen Luftwaffe teil. Laut Gerhartz gab es auch schon vor 1990 Übungen mit ähnlich vielen Flugzeugen. Der "Anteil der Verlegung" sei jedoch dieses Mal einzigartig.

Die amerikanischen Luftstreitkräfte hätten rund hundert Maschinen nach Deutschland verlegt, berichtete der Luftwaffen-Inspekteur. "Das ist ein Anteil, den wir so noch nicht hatten seit Bestehen der Nato". Gerhartz betonte jedoch, dass es keine Nato-Übung sei, "sondern eine deutsch-geführte Übung".

Aufgrund der Größe und Position Deutschlands in Europa sei es wichtig gewesen, "die Dinge auch in die Hand zu nehmen". "Wir nennen das Rahmen-Nation - eine Führungsrolle zeigen", sagte der deutsche Offizier weiter. Die Übung richte sich dabei gegen niemanden speziell, sie sei jedoch vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs auch als "Rückversicherung" an die östlichen Bündnispartner gedacht.

Am Montag stehen dem Luftwaffen-Inspekteur zufolge erste "Eingewöhnungsflüge" auf dem Programm, zudem Flüge nach Litauen. Die bisher größte Nato-Luftübung "Air Defender 23" findet bis zum 23. Juni hauptsächlich im deutschen Luftraum statt. An dem Manöver nehmen etwa 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Ländern teil, insgesamt sind im knapp zehntägigen Übungszeitraum rund 2000 Flüge geplant.

Die teilnehmenden Flugzeuge werden hauptsächlich von Flugplätzen in Schleswig-Holstein, Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sowie in den Niederlanden und Tschechien starten. Ziel ist laut Bundeswehr, gemeinsame Einsätze mit verbündeten Luftstreitkräften zu üben. Dabei stünden die Optimierung und Ausweitung der Kooperation im Mittelpunkt.

awe/pw

Agence France Presse