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Pence fordert Trump im Rennen um Weißes Haus heraus

Der Sieger der Vorwahlen wird Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt.

Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence will bei der Präsidentschaftswahl 2024 antreten und fordert dabei seinen früheren Chef Donald Trump heraus. "Heute gebe ich vor Gott und meiner Familie bekannt, dass ich für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten kandidiere", sagte der 64-jährige Republikaner in einem am Mittwoch veröffentlichten Wahlkampfvideo. Das Bewerberfeld für die Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner wird damit immer voller - tendenziell ein Vorteil für den favorisierten Trump.

"Ich glaube an das amerikanische Volk und ich habe Vertrauen, dass Gott noch nicht fertig mit Amerika ist", sagte der erzkonservative Politiker und evangelikale Christ Pence in seinem Video weiter. Die "besten Tage für die großartigste Nation der Welt liegen noch vor uns".

Pence hatte bereits am Montag die für eine Präsidentschaftsbewerbung notwendigen Unterlagen bei der Bundeswahlkommission in Washington eingereicht. Der langjährige Kongressabgeordnete und frühere Gouverneur des Bundesstaates Indiana stieg jetzt an seinem 64. Geburtstag mit seinem ersten Wahlkampfvideo richtig in das Vorwahlrennen der konservativen Republikaner ein.

Geplant waren für den Mittwoch auch ein Auftritt vor Anhängern im Bundesstaat Iowa sowie ein Bürgergespräch beim Nachrichtensender CNN. Umfragen zufolge liegt Pence im Bewerberfeld der Republikaner auf dem dritten oder vierten Platz. Erst am Dienstag hatte mit dem früheren Gouverneur des Bundesstaates New Jersey, Chris Christie, ein weiterer prominenter Republikaner seine Bewerbung für das höchste Staatsamt verkündet.

Trump ist Umfragen zufolge der klare Favorit bei den Vorwahlen und kommt auf mehr als 50 Prozent der Stimmen. Auf dem zweiten Platz steht Floridas Gouverneur Ron DeSantis mit rund 22 Prozent. Weitere Bewerber sind unter anderen die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley, der Senator Tim Scott, der frühere Gouverneur des Südstaates Arkansas, Asa Hutchinson, und der Pharma-Unternehmer Vivek Ramaswamy.

Ein großes Bewerberfeld kommt Trump entgegen, weil sich damit die Stimmen republikanischer Wähler, die dem 76-jährigen Rechtspopulisten kritisch gegenüberstehen, auf viele Rivalen verteilen. Die Vorwahlen der Republikaner für die Präsidentschaftswahl vom November 2024 beginnen Anfang kommenden Jahres, traditionell ist der Startschuss in Iowa im Mittleren Westen. Der Sieger der Vorwahlen wird Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt.

Pence warf der Biden-Regierung am Mittwoch vor, die USA im Inland und Ausland "geschwächt" zu haben. Er machte Biden für die hohe Inflation, sinkende Löhne, eine drohende Inflation, Schwierigkeiten an der Grenze zu Mexiko und eine Bedrohung "amerikanischer Werte" verantwortlich.

Pence  war zwischen 2017 und 2021 Vizepräsident der USA und ein loyaler Stellvertreter des damaligen Präsidenten Trump. Die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021, bei der randalierende Trump-Anhänger unter anderem "Hängt Mike Pence" riefen, führte aber zum Bruch zwischen den beiden Republikanern.

Pence hatte sich damals geweigert, wie von Trump gefordert eine Zertifizierung von Bidens Sieg bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 durch den Kongress zu stoppen. Er wurde damit zur Zielscheibe wütender Attacken Trumps, der über Wochen vielfach widerlegte Wahlbetrugsvorwürfe verbreitet hatte.

"Seine rücksichtslosen Worte haben meine Familie und alle im Kapitol an diesem Tag in Gefahr gebracht", sagte Pence im März über Trump. "Und ich weiß, dass die Geschichte Donald Trump zur Verantwortung ziehen wird."

fs/ju

Fabian Erik SCHLÜTER / © Agence France-Presse