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"Ich hoffe, dass diese Wahl nicht gefälscht wird"

so Kemal. Heute entscheidet sich das Schicksal der Türkei - Demokratie oder islamische Autokratie.

In der Türkei hat die Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen.

Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 08.00 Uhr Ortszeit (07.00 Uhr MESZ) für die erste Stichwahl in der Geschichte des Landes, sie sollen um 17.00 Uhr Ortszeit schließen. Bei dem Urnengang gilt der langjährige Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan (Wikipedia)  als Favorit, gegen ihn tritt der sozialdemokratische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu (Wikipedia) an.

Erdogan hatte in der ersten Runde vor zwei Wochen rund fünf Prozentpunkte vor seinem Rivalen gelegen, jedoch die absolute Mehrheit knapp verpasst. Vor dem ersten Wahldurchgang hatte noch der 74 Jahre alte Oppositionsführer Kilicdaroglu laut Umfragen als aussichtsreichster Kandidat gegolten. Zu den bestimmenden Wahlkampfthemen hatten die hohe Inflation im Land und der Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben im Süden der Türkei gehört.

Die 55-jährige Zerrin Alan sagte kurz vor ihrer Stimmabgabe in Ankara, sei sei "so aufgeregt", dass sie nicht habe schlafen können. "Ich hoffe, dass diese Wahl nicht gefälscht wird", fügte sie hinzu.

Erdogan lenkt seit 20 Jahren die Geschicke des Landes. Im Fall seiner erneuten Wahl für eine fünfjährige Amtszeit wird allgemein erwartet, dass der 69-jährige islamisch-konservative Staatschef seine Macht zementiert und seinen autoritären Kurs weiter verschärft.

Die in Deutschland lebenden Türken konnten bis Mittwoch ihre Stimme abgeben. In der Türkei sind rund 60 Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen. Erste Ergebnisse der Stichwahl werden am frühen Abend erwartet. Bei dem zweiten Wahlgang sind noch mehr Wahlhelfer im Einsatz als beim ersten.

yb  © Agence France-Presse