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Gegen die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen

16 deutsche Sportminister gegen Russen-Rückkehr unter neutraler Flagge

Die deutschen Sportministerinnen und Sportminister haben sich gegen die Teilnahme russischer Athleten an internationalen Sportereignissen unter neutraler Flagge ausgesprochen. Auf der 47. Sportministerkonferenz in Frankfurt am Main am Donnerstag und Freitag positionierten sich die 16 Bundesländer gegen die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Russen und Belarussen als Neutrale an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu lassen. 

"Die Achtung der Menschenrechte und friedlichen Beziehungen zwischen den Nationen sind die Grundlagen des internationalen Sports. Russland missachtet und ignoriert diese Grundlagen, verstößt massiv gegen die olympischen Werte und führt diesen inmitten des olympischen Friedens begonnenen Krieg mit unverminderter Härte fort", sagte Bayerns Sportminister Joachim Herrmann (CSU), Vorsitzender der Sportministerkonferenz.

Auch die im Bund für den Sport zuständige Innenministerin Nancy Faeser erneuerte ihre Kritik an einer Wiederzulassung der Russen und Belarussen. "Der Sport muss den brutalen russischen Angriffskrieg weiterhin in aller Klarheit verurteilen. Das geht nur mit einem kompletten Ausschluss russischer und belarussischer Athleten. Es gibt keinerlei Grund für eine Rückkehr Russlands in den Weltsport", sagte die SPD-Politikerin: "Der Ukraine – und dem ukrainischen Sport - gilt weiter unsere volle Unterstützung und unsere Solidarität."

Hessens Sportminister Peter Beuth (CDU) setzte sich derweil für eine Änderung der Olympischen Charta ein. Jene solle um eine Passage ergänzt werden, welche besagt, dass Nationen, die einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führen, von laufenden oder künftigen Olympischen Spielen auszuschließen sind. 

Das IOC hatte den Weltverbänden Ende März empfohlen, Einzelsportlerinnen und Einzelsportler aus Russland und Belarus unter bestimmten Auflagen wieder als Neutrale an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu lassen. Zahlreiche Verbände sind dieser Empfehlung bereits gefolgt.

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