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Gewerkschaft muss an den Tisch

Bahn-Personalchef Seiler will zweitägigen Streik noch verhindern

Der Personalchef der Deutschen Bahn, Martin Seiler, will den von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) angekündigten zweitägigen Streik ab Sonntagabend noch abwenden. Die Bahn sei "ab sofort bereit" für Gespräche, auch am Wochenende, sagte Seiler am Donnerstag in Köln. "An uns soll es nicht scheitern."

Die EVG hatte zuvor zu einem bundesweiten Streik ab Sonntagabend 22.00 Uhr bis Mitternacht in der Nacht zum Mittwoch bei der Bahn und weiteren Verkehrsunternehmen aufgerufen. Sie kritisiert vor allem, dass die Bahn in den Tarifverhandlungen keinen gesetzlichen Mindestlohn ohne Einschränkungen zusage, auf dem die dann erzielten Verhandlungsergebnisse aufbauen würden. Stattdessen würde die Bahn in den unteren Lohngruppen einen Deckel von 13 Euro ansetzen.

Dem widersprach Seiler: "Es ist mitnichten so, dass wir einen Deckel von 13 Euro angeboten haben." Sollte es an dieser Stelle ein "Missverständnis" geben, stehe er gerne auch persönlich zur Klärung bereit. Dazu, ob die Bahn über das bisherige Angebot hinaus zu weiteren Zugeständnissen an die EVG bereit sei, machte er keine Angaben.

Er halte eine Klärung und eine Absage des Streiks für möglich, bewegen müsste sich dafür allerdings die Gewerkschaft, sagte der Bahn-Personalchef. "Die EVG muss an den Verhandlungstisch kommen."

Sollte es tatsächlich zum Streik kommen, wären die Auswirkungen voraussichtlich "erheblich", sagte der Personalchef weiter. Dies werde noch geprüft, es sei jedoch vorstellbar, dass der bundesweite Fernverkehr die gesamten zwei Tage ausgesetzt werden müsse.

pe/hcy

© Agence France-Presse