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Lügenbaron entlarvt

US-Skandal-Abgeordneter Santos in 13 Punkten angeklagt

Der wegen zahlreicher Lügen zu seinem Lebenslauf in Verruf geratene US-Skandal-Abgeordnete George Santos ist in 13 Punkten angeklagt und festgenommen worden. Dem 34-jährigen Republikaner werden Betrug, Geldwäsche, ein Diebstahl öffentlicher Gelder und falsche Angaben gegenüber dem Repräsentantenhaus zur Last gelegt, wie die Bundesstaatsanwaltschaft in New York am Mittwoch mitteilte. Santos sollte am Nachmittag (Ortszeit) einer Bundesrichterin vorgeführt werden.

Laut der Erklärung der Staatsanwaltschaft soll Santos unter anderem Wahlkampfspenden für private Ausgaben zweckentfremdet haben. Er soll außerdem während der Corona-Pandemie rechtswidrig Arbeitslosenhilfe beantragt und erhalten haben. Dem Abgeordneten wird außerdem zur Last gelegt, gegenüber dem Repräsentantenhaus falsche Angaben zu seinem Einkommen gemacht zu haben.

US-Medien hatten bereits am Dienstag über die Anklage berichtet. Die Anklagepunkten waren aber zunächst unbekannt.

Santos war bei den als Midterms bekannten Zwischenwahlen im November erstmals in das Repräsentantenhaus in Washington gewählt worden. In der Folge gab es immer neue Enthüllungen über teils haarsträubende Falschangaben des Politikers unter anderem über seine Hochschulbildung, seinen Berufsweg, seine Familie und seine Religion.

So dichtete Santos sich einen Abschluss von einer Elite-Universität an und behauptete fälschlicherweise, für die Investmentbank Goldman Sachs und den Bankenkonzern Citigroup gearbeitet zu haben. Er behauptete auch fälschlicherweise, seine Mutter habe die Terroranschläge vom 11. September 2001 im World Trade Center überlebt, und bezeichnete sich ebenfalls fälschlicherweise als jüdisch.

Der Abgeordnete mit brasilianischen Wurzeln hat viele der Lügen zugegeben und davon gesprochen, er habe seinen Lebenslauf "geschönt". Santos geriet zwar auch in den eigenen Reihen unter Beschuss, lehnte einen Rücktritt aber ab. Grundsätzlich ist es nicht verboten, die Öffentlichkeit zu belügen. Santos' Finanzgebaren rief aber die Justiz auf den Plan.

fs/yb


© Agence France-Presse