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Bekämpfung des Eichenprozessions- spinners startet

Die präventive Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners startet in diesem Jahr voraussichtlich im Laufe der zweiten Maiwoche. An rund 300 Standorten im gesamten Stadtgebiet werden Eichen mit dem mikrobiologischen Biozid Foray ES besprüht.

Münster (SMS) "Wir rechnen weiterhin mit einem flächendeckenden Befall, hoffen aber, dass dieser - wie in den beiden vergangenen Jahren festgestellt - weiter abnimmt", sagt Andreas Lambert, Mitarbeiter der Fachstelle Stadtbäume im Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. 
Ziel der frühzeitigen Bekämpfung ist es, die bei der Entwicklung der Raupen entstehenden Brennhaare und die damit für den Menschen verbundenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Hautreizungen und Atemprobleme zu reduzieren. Wirkstoff des eingesetzten Biozids ist ein Protein, das durch ein natürliches Bodenbakterium produziert wird und den Darm der Raupen schädigt. Das Präparat ist nicht bienengefährlich und schont Nützlinge. "Dennoch handelt es sich um einen erheblichen Eingriff in den Naturkreislauf, da auch andere Falterraupen betroffen sind", sagt Lambert. Menschen sollten den direkten Haut- und Augenkontakt sowie ein Einatmen des Mittels wegen einer möglichen Sensibilisierung vermeiden.  
Der Sprüheinsatz wird durch beauftragte Fachunternehmen ausgeführt und wird je nach Witterung zwei bis drei Wochen dauern. Die Ausbringung erfolgt überwiegend mittels Hubarbeitsbühne und Sprühlanze, sodass das Mittels möglichst wenig verweht wird. Der Einsatz von Sprühkanonen erfolgt in geringerem Umfang, so etwa im unwegsamen Gelände. Das Besprühen muss in den ersten zwei von insgesamt sechs Larvenstadien erfolgen, um wirksam zu sein. Die prognostizierte Erfolgsquote von 70 bis 90 Prozent ist von vielen Parametern wie Temperatur, Niederschlag, Sonnenscheindauer, Wind und der Dauer der Raupenschlupfphase abhängig und kann entsprechend auch geringer ausfallen.
Die präventive Sprühbekämpfung findet besonders an Orten statt, wo viele Menschen mit den Brennhaaren in Berührung kommen können beziehungsweise eine mechanische Bekämpfung extrem aufwendig oder kaum möglich ist. 


Mechanische Bekämpfung im Absaugverfahren ab Ende Mai

Voraussichtlich Ende Mai beginnt der zweite Schritt: die mechanische Bekämpfung im Absaugverfahren. Bis zu fünf Kolonnen werden dann vom Boden aus oder mit Arbeitsbühnen im gesamten Stadtgebiet im Einsatz sein. Die mechanische Bekämpfung kann frühestens ab dem dritten Larvenstadium erfolgen, wenn die Raupen mit ihren namensgebenden, typischen Prozessionen im Baum beginnen. In der Folge entstehen auch die zunehmend größer werdenden Gespinstnester, in denen sich die Larven häuten und zum Abschluss der Entwicklung verpuppen. Prozessionen und Gespinste können effektiv mittels Absaugung entfernt werden. 
Während die Raupen im dritten und vierten Larvenstadium noch mit wenigen Brennhaaren ausgestattet sind, beginnt mit dem fünften und vor allem sechsten Larvenstadium für uns Menschen die Zeit, wenn viele den Eichenprozessionsspinner besonders spüren. Ziel ist es, an möglichst vielen Stellen im Stadtgebiet die Raupen bis dahin deutlich reduziert zu haben. 
Raupengespinste an Eichen auf öffentlichen Grünflächen, an Schulen oder Kindergärten können dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit über den Online-Dienst "Mängelmeldung" (www.stadt-muenster.de/maengelmeldung) gemeldet werden. Weitere Informationen zum Eichenprozessionsspinner sind im Internet unter: www.stadt-muenster.de/umwelt abrufbar.

Foto: Die präventive Sprühbekämpfung an Eichen im gesamten Stadtgebiet gegen den Eichenprozessionsspinner startet in der zweiten Maiwoche. Foto: Stadt Münster.