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Ordervolumen sank um 10,7 Prozent

Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe im März eingebrochen

Nach einem guten Februar ist der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe (Wikipedia) im März wieder eingebrochen. Im Vergleich zum Vormonat sank das Ordervolumen um 10,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Besonders stark reduzierte sich demnach die Nachfrage aus Ländern außerhalb der Eurozone (minus 14,8 Prozent), aber auch innerhalb der Währungsunion und im Inland gingen die Bestellungen zurück.

Das Bundeswirtschaftsministerium sprach von einer "sehr volatilen" Entwicklung. Während der Anstieg im Februar der höchste seit Juni 2021 war, sei für März nun "der stärkste Rückgang seit der Hochphase der Corona-Pandemie im April 2020 verzeichnet" worden. "Im Durchschnitt des ersten Quartals 2023 ergibt sich gegenüber dem Vorquartal eine Seitwärtsbewegung", erklärte das Ministerium.

Das Statistische Bundesamt verweist insbesondere auf den Bereich des Sonstigen Fahrzeugbaus, zu dem Luft- und Raumfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Schiffe und Militärfahrzeuge zählen. Dort sanken die Auftragseingänge im März um 47,4 Prozent, während es "im Vormonat vor allem durch umfangreiche Großaufträge einen Anstieg um 55,0 Prozent" gegeben habe.

Das Wirtschaftsministerium hob zudem die negative Entwicklung in wichtigen Branchen wie Fahrzeuge und Fahrzeugteile (minus 12,2 Prozent), Metallerzeugung (minus 7,8 Prozent) und Maschinenbau (minus 5,9 Prozent) hervor. Einen Anstieg der Bestellungen verzeichneten hingegen die Hersteller von pharmazeutischen Erzeugnissen (5,8 Prozent).

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht in den ausbleibenden Aufträgen ein "Warnsignal für die konjunkturelle Entwicklung". "Breite Nachfrageimpulse sind in der Industrie derzeit nicht in Sicht", erklärte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen. Die Weltkonjunktur laufe schleppend und im Inland kämpften Unternehmen mit hohen Zinsen und Kosten sowie strukturellen Problemen wie dem Fachkräftemangel. Positiv hob er hervor, dass die Materialengpässe weiter abnähmen.

Das Wirtschaftsministerium zeigte sich insgesamt weiterhin vorsichtig optimistisch. Wichtige Stimmungsindikatoren hätten ihren im Herbst 2022 begonnen Aufwärtstrend fortgesetzt, erklärte es. "Nach dem schwachen Schlussquartal 2022 und dem volatilen Auftakt 2023 ist für den weiteren Jahresverlauf weiterhin eine konjunkturelle Erholung zu erwarten."

pe/hcy


© Agence France-Presse