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Eine üble Vorahnung

Giffey mahnt Schutz für Frauen vor häuslicher Gewalt in Corona-Krise an

Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) ermahnt die Länder, den Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt auch in der Corona-Krise sicherzustellen. "Die Fallzahlen häuslicher Gewalt, die sich in aller Regel gegen Frauen und Kinder richtet, werden voraussichtlich zunehmen", sagte Giffey der "Rheinischen Post" vom Freitag. "Derzeit leerstehende Hotels können für Frauen, die vor Gewalt fliehen, geöffnet werden", wenn Frauenhäuser überfüllt seien, schlug sie vor.

Sie sei mit ihren Länderkollegen im intensiven Austausch über die Lage und konkrete Maßnahmen, berichtete Giffey. Als positive Beispiele nannte sie die Stadt Kassel, die leerstehende Ferienwohnungen für Frauen in Not angemietet habe, sowie Berlin, wo "zwei ganze Hotels als Schutzräume gebucht" worden seien.

Die Ministerin forderte außerdem, trotz der aktuellen Krise Flüchtlingskindern in Griechenland zu helfen. "In den vergangenen eineinhalb Wochen hat sich in diesem Land alles um die Bewältigung der Corona-Pandemie gedreht - trotzdem bleibt es bei der Zusage der humanitären Hilfe", sagte Giffey.

"Deutschland steht bereit, in einer 'Koalition der Willigen' auf europäischer Ebene einen angemessenen Anteil von Geflüchteten aufzunehmen", bekräftigte die Ministerin. "Das läuft wie geplant."

Laut einem Bericht des "Handelsblatts" vom Freitag gibt es in der Regierung allerdings unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie viele minderjährige Flüchtlinge aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland gebracht werden sollen. Das Kanzleramt und das SPD-geführte Außenministerium seien für 500 Kinder, das CSU-geführte Innenministerium für lediglich 350.

cne/cfm

© Agence France-Presse