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Schweden startet große Militärübung

Schweden ist seit 1990 eng mit der Nato verbunden, würde im Fall eines Angriffs auf sein Territorium aber nicht durch die Auslösung des Bündnisfalls geschützt werden.

Schweden hat unter Beteiligung zahlreicher Nato-Staaten seine größte Militärübung seit mehr als 25 Jahren begonnen. "Die Übung finden in der Luft, an Land und auf dem Meer in weiten Teilen des Landes statt", erklärten die schwedischen Streitkräfte am Montag. An den Übungen, die bis zum 11. Mai andauern sollen, nehmen demnach 26.000 Soldaten aus 14 Ländern teil. 

Die Manöver konzentrieren sich auf Süd- und Nordschweden sowie auf die strategisch wichtige Insel Gotland. An den Übungen nehmen Deutschland, Österreich, die USA, Großbritannien, Finnland, Polen, Norwegen, Estland, Lettland, Litauen, die Ukraine, Dänemark und Frankreich teil. 

Bei den teilnehmenden Ländern handelt es sich zu einem großen Teil um Nato-Mitgliedstaaten. Die Übungen rücken damit Schwedens anhaltende Bemühungen in den Blickpunkt, der westlichen Militärallianz beizutreten. 

Nach Jahrzehnten der militärischen Bündnisfreiheit hatte Schweden im Mai 2022 unter dem Eindruck der russischen Invasion der Ukraine gemeinsam mit Finnland einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft gestellt. Während Nachbar Finnland am 4. April unter Zustimmung aller bisheriger Mitgliedsländer beitreten konnte, wartet Schweden noch auf grünes Licht aus Ankara und Budapest. 

Die Türkei ist unter anderem verärgert, weil Schweden sich weigert, dutzende Menschen auszuliefern, denen Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Beteiligung am gescheiterten Putschversuch von 2016 vorwirft. 

Nato-Diplomaten hoffen, dass Erdogan Schwedens Aufnahme schneller zustimmt, falls er kommenden Monat im Amt bestätigt werden sollte. 

Schweden ist seit 1990 eng mit der Nato verbunden, würde im Fall eines Angriffs auf sein Territorium aber nicht durch die Auslösung des Bündnisfalls geschützt werden. 

ma/ju


© Agence France-Presse