Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Landwirte haben mehr verdient

Gewinne und Einkommen von Landwirten 2021/2022 teils stark gestiegen

Die Landwirte in Deutschland haben dank der teils stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise im Wirtschaftsjahr 2021/2022 deutlich mehr verdient. Laut Hochrechnung des Bundeslandwirtschaftsministeriums stiegen die Gewinne pro Betrieb teils um mehr als 60 Prozent; das Durchschnittseinkommen je Arbeitskraft legte um knapp ein Drittel auf 43.500 Euro zu. Der kräftige Preisanstieg für viele landwirtschaftliche Erzeugnisse habe auch die deutlich höheren Kosten etwa für Futter und Energie kompensiert. 

Das Ministerium betonte am Montag, ein teils starkes Gewinnplus hätten fast alle Betriebsformen verzeichnet. Milchbetriebe etwa steigerten ihren Gewinn im Wirtschaftsjahr 2021/2022 um 63,6 Prozent. Bei sogenannten Veredlungsbetrieben mit Tieren, die Fleisch oder Eier produzieren, wuchs der Gewinn um 61,5 Prozent auf im Schnitt knapp 60.000 Euro pro Betrieb. Ackerbaubetriebe konnten ihren  Gewinn im Schnitt um 40 Prozent auf knapp 94.000 Euro steigern. 

Im Gartenbau stieg das Durchschnittseinkommen dagegen nur um 9,7 Prozent, im Weinbau um neun Prozent. Die Obstbaubetriebe waren den Angaben zufolge die einzige Betriebsform, die deutliche Gewinneinbußen hinnehmen musste: um rund 37 Prozent auf knapp 59.000 Euro pro Betrieb. 

Nach Bundesländern betrachtet steigerten Betriebe in Schleswig-Holstein und Niedersachsen Einkommen und Gewinne am stärksten - Grund sind die regionalen Unterschiede bei Betriebsgröße, Bodengüte, Höhenlage oder Klima, wie das Ministerium erläuterte. Schlusslicht bei der Gewinnsteigerung waren Betriebe in Thüringen. 

Die Parlamentarische Staatssekretärin Ophelia Nick (Grüne) sagte, es sei eine gute Nachricht, "dass viele Landwirtinnen und Landwirte trotz Krisenzeiten solch gute Ergebnisse erzielen konnten". Dies lasse viele Betriebe durchatmen. Es gebe ihnen Spielraum, um Rücklagen zu bilden oder in die Zukunft ihrer Höfe zu investieren.

ilo/cne AFP