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Inflation in Großbritannien viel zu hoch

Zentralbanken halten an Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation fest

Trotz der Turbulenzen im Bankensektor halten die Zentralbanken an ihrem Kurs der Inflationsbekämpfung fest. Wie die US-Notenbank Fed hoben am Donnerstag auch die Bank of England, die Schweizer Nationalbank und die norwegische Zentralbank ihre Leitzinsen weiter an. Ihr Ziel ist eine Inflationsrate von zwei Prozent - davon sind die Teuerungsraten teils sehr weit entfernt. 

In Großbritannien steigt der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent, wie die Bank of England mitteilte. Es ist die elfte Anhebung in Folge. Die Notenbank erklärte, sie werde weiterhin die Anzeichen anhaltenden Inflationsdrucks beobachten. Das schließe den Arbeitsmarkt und den Anstieg der Löhne ein. Weitere Leitzinserhöhungen seien nicht ausgeschlossen. 

Die Inflation in Großbritannien ist weiterhin sehr hoch. Im Februar lag sie bei 10,4 Prozent im Jahresvergleich und damit noch höher als im Januar mit 10,1 Prozent.

In der Schweiz hob die Nationalbank den Zinssatz sogar um 0,5 Prozentpunkte an - er steigt damit aber auch nur auf 1,5 Prozent. Die Nationalbank in Zürich betonte, sie reagiere damit auf den "nochmals gestiegenen Inflationsdruck". Die Verbraucherpreise in der Schweiz stiegen im Februar im Jahresvergleich um vergleichsweise moderate 3,4 Prozent - die Teuerung war nach einem Rückgang in der zweiten Jahreshälfte 2022 aber ab Januar wieder gestiegen. 

In Norwegen hob die Zentralbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent an. Bis Sommer soll er auf 3,5 Prozent steigen, kündigte Zentralbankchefin Ida Wolden Bache an. In Norwegen lag die Inflation im Februar bei 6,3 Prozent. 

Am Mittwoch hatte bereits die US-Notenbank Fed ihre Leitzinssätze um 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 bis fünf Prozent angehoben. Die Zinsanhebungen erfolgten trotz der Turbulenzen im Bankensektor: Starke Zinserhöhungen könnten die Schwierigkeiten des Sektors weiter verschärfen.

Der Zusammenbruch der kalifornischen Regionalbank Silicon Valley Bank vor knapp zwei Wochen hat für erheblichen Wirbel im Bankensektor und an den Börsen gesorgt. Eine Reihe anderer Banken in den USA und in Europa sind inzwischen in Schwierigkeiten geraten. In der Schweiz traf es die Großbank Credit Suisse, die inzwischen von ihrer Konkurrentin UBS gekauft wurde. 

Die Fed ging in ihrer Mitteilung zum Zinsschritt auf die Auswirkungen der Bankenkrise in Folge des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank ein und versuchte zugleich, das Vertrauen in den Sektor zu stärken. "Das US-Bankensystem ist gesund und widerstandsfähig", betonte die Notenbank. 

Die jüngsten Entwicklungen dürften aber zu Einschränkungen bei der Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen führen und sich auf die wirtschaftliche Aktivität, die Einstellung neuer Mitarbeiter und die Inflation auswirken. "Das Ausmaß dieser Auswirkungen ist unsicher", erklärte die Fed.

ilo/hcy© Agence France-Presse


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