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Perfider Missbrauchstäter geht in den Knast

Mehr als zwölf Jahre Haft für Jugendtrainer in Frankfurter Missbrauchsprozess

Wegen Vergewaltigung und Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen hat das Landgericht in Frankfurt am Main einen früheren Jugendtrainer eines hessischen Fußballvereins zu zwölf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Das Gericht ordnete am Donnerstag zudem die anschließende Sicherungsverwahrung des 35-Jährigen an, wie ein Sprecher sagte.

Die Strafkammer sah es demnach als erwiesen an, dass der 35-jährige ehemalige Jugendtrainer des Fußballdrittligisten SV Wehen Wiesbaden von 2014 bis 2021 mehrere Kinder und Jugendliche missbraucht und zum Teil auch vergewaltigt hatte.

Die Richter lagen dabei mit ihrem Urteil zwischen den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung: Die Anklagebehörde hatte 14 Jahre Haft plus Sicherungsverwahrung beantragt, die Anwälte elf Jahre ohne anschließende Verwahrung.

Insgesamt wurden dem Mann 69 Taten vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft soll er mindestens acht Jugendliche sowie einen Zehnjährigen unter Vorwänden in seine Wohnung gelockt und sie dort mit Schlafmitteln in Getränken und Schokolade betäubt haben. In anderen Fällen soll er seinen Opfern große Mengen Alkohol verabreicht und sie anschließend sexuell missbraucht haben.

Die Taten filmte er laut Anklage zum Teil. Die Opfer soll er zuvor unter falscher Identität kontaktiert und eine Bedrohungslage fingiert haben. Anschließend habe er sich mit seinem richtigen Namen als Helfer angeboten.

In einem Komplex warf ihm die Anklage 50-fache Vergewaltigung und Körperverletzung vor. Ab 2016 soll der Mann demnach einen damals 16-Jährigen über drei Jahren hinweg manipuliert, isoliert und verängstigt haben.

Unter einem Pseudonym habe er ihm Drohnachrichten geschickt, sich ihm gegenüber aber gleichzeitig als hilfsbereiter Trainer ausgegeben. Zu den sexuellen Handlungen habe sich der Jugendliche wegen der vorherigen Drohungen gezwungen gefühlt.

Der Mann befindet sich seit Dezember 2021 in Untersuchungshaft. Im September darauf begann dann der Prozess, welcher weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

awe/cfm © Agence France-Presse


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