Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

G20 in Indien

Indiens Premier ruft bei G20-Außenministertreffen zur Überwindung von Spannungen auf

Indiens Premierminister Narendra Modi (Wikipedia) hat zu Beginn des G20-Außenministertreffens in Neu Delhi (Wikipedia)  zur Überwindung von Differenzen in der Ukraine-Krise aufgerufen. "Wir kommen in einer Zeit tiefer globaler Spaltung zusammen. Wir alle haben unsere Positionen und Perspektiven, wie wir diese Spannungen überwinden können", sagte Modi am Donnerstag in einer vorab aufgezeichneten Rede in Neu Delhi. "Als die größten Volkswirtschaften der Welt haben wir auch eine Verantwortung gegenüber denjenigen, die nicht in diesem Raum sind", fügte er hinzu.

"Die Erfahrungen der vergangenen Jahre - Finanzkrise, Klimawandel, Pandemie, Terrorismus und Krieg - zeigen deutlich, dass die Weltordnungspolitik versagt hat", sagte Modi. "Wir müssen alle anerkennen, dass der Multilateralismus (Wikipedia)  heute in einer Krise steckt", betonte er.

Indien will den G20-Vorsitz nutzen, um den Fokus auf Themen wie den Kampf gegen die Armut sowie die Klimafinanzierung (Wikipedia) zu richten. Doch der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen dürften die Tagesordnung bestimmen.

Für Indien, das Russlands Krieg in der Ukraine nicht verurteilt hat, ist die Ausrichtung des G20-Treffens (Webpräsenz)  eine heikle Angelegenheit. Das Gastgeberland teilt zwar westliche Bedenken bezüglich China, gleichzeitig ist es aber ein Großkunde der russischen Rüstungsindustrie und hat die Ölimporte aus Russland hochgefahren.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte vor dem Treffen betont, die Staatengruppe müsse "dem zynischen Spiel Russlands entgegentreten, das versucht, einen Keil in die Weltgemeinschaft zu treiben".

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (Wikipedia)  äußerte sich zuversichtlich, dass Indien das Treffen nutzen werde, um Russland zu verstehen zu geben, dass der Krieg beendet werden müsse.

In der vergangenen Woche hatten sich die G20-Finanzminister wegen Meinungsverschiedenheiten über den Ukraine-Krieg bei einem Treffen in Indien nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen können.

kbh/mhe © Agence France-Presse