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Sofortiger Abzug deutscher Soldaten aus Mali gefordert

"Das Regime in Mali lässt mit seinem Verhalten keinen Zweifel, dass es auf die Bundeswehr-Unterstützung keinen Wert legt", sagte Wüstner

Der Chef des Bundeswehrverbands, André Wüstner, fordert wegen Malis offener Unterstützung für Russland bei der UN-Vollversammlung den sofortigen Abzug deutscher Soldaten aus dem Land. "Das Regime in Mali lässt mit seinem Verhalten keinen Zweifel, dass es auf die Bundeswehr-Unterstützung keinen Wert legt", sagte Wüstner dem "Spiegel". "Die Bundesregierung sollte nun militärisch den Stecker ziehen und den Abzug der deutschen Truppen einleiten."

Das Abstimmungsverhalten Malis bei der von Deutschland mitinitiierte Ukraine-Resolution sei ein Wendepunkt, sagte Wüstner weiter. Die Führung in Bamako schlage sich "offen auf die Seite des Aggressors Putin". Mali hatte am Donnerstag wie Belarus, die Republik Kongo, Eritrea, Nicaragua, Syrien und Russland gegen die Resolution gestimmt.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bedauerte dies. "Das Abstimmungsverhalten der malischen Regierung steht für sich", sagte er dem "Spiegel". Der "kontrollierte Abzug" deutscher Truppen aus dem Land werde jedoch unabhängig davon vollzogen.

Die Bundesregierung hatte im November die Beendigung des seit rund zehn Jahren laufenden Einsatzes für Mai 2024 beschlossen. Die Unionsfraktion fordert einen deutlich früheren Abzug noch in diesem Jahr. Pistorius hatte bei früherer Gelegenheit durchblicken lassen, dass es schneller gehen könnte.

pe/ilo


© Agence France-Presse


Anmerkung der Redaktion: Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Beitrag auf ARTE: "Mit offenen Daten".