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"Das Vereinigte Königreich marschiert mit uns"

Selenskyj fordert in London Verbündete zur Lieferung von Kampfflugzeugen auf

In einer Rede vor dem britischen Parlament hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Wikipedia) die Verbündeten seines Landes einmal mehr zur Lieferung von Kampfflugzeugen aufgefordert. "Ich richte an Sie und die Welt den Appell ... für Kampfflugzeuge für die Ukraine, Flügel für die Freiheit", sagte Selenskyj am Mittwoch in der Londoner Westminster Hall vor Mitgliedern beider Parlamentskammern.

"Wir wissen, dass die Freiheit siegen wird, wir wissen, dass Russland verlieren wird", sagte Selenskyj. "Das Vereinigte Königreich marschiert mit uns auf (...) den wichtigsten Sieg unseres Lebens zu."

Wenn er das Parlament verlasse, werde er sich "bei Ihnen allen im Voraus für starke englische Flugzeuge bedanken", sagte Selenskyj. Er forderte den Westen zudem auf, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland fortzusetzen, bis Moskau "jede Möglichkeit genommen wird, den Krieg zu finanzieren".

Selenskyj war am Mittwochvormittag in London eingetroffen.

Am Nachmittag wurde vom britischen König Charles III. im Buckingham-Palast empfangen. Für den Abend war Selenskyjs Weiterreise nach Paris geplant, wo er Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) treffen wollte. Für Donnerstag wurde mit einem Besuch des ukrainischen Präsidenten in Brüssel gerechnet, wo ein Sondergipfel der EU stattfinden wird. 

Es ist die zweite Auslandsreise Selenskyjs seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast einem Jahr. Im Dezember hatte Selenskyj Washington besucht.

Die britische Regierung hatte im Zusammenhang mit Selenskyjs London-Besuch angekündigt, dass sie eine Ausbildung für fortgeschrittene ukrainische Kampfjet-Piloten anbieten werde. Bei der Lieferung von Kampfflugzeugen bliebt der britische Premierminister Rishi Sunak (Wikipedia) bislang zurückhaltend - in der vergangenen Woche erklärte er, dass dies "Monate" oder sogar "Jahre" an Ausbildung für die Piloten erfordern würde. Das angekündigte Training scheint nun die Türen für eine Kampfjet-Lieferung zu öffnen, auf die Kiew bei seinen Unterstützern dringt.

Die USA sind bislang gegen eine Lieferung von F-16-Kampfjets (Wikipedia) . Auch die Bundesregierung lehnt es derzeit ab, Kampfflugzeuge an die Ukraine zu liefern. Andere westliche Verbündete wie Polen zeigen sich hingegen offener für eine mögliche Lieferung von Kampfjets.

mhe/dja AFP