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Genehmigung für insgesamt 178 Panzer erteilt

Bundesregierung: Ukraine bekommt "mindestens 100" Leopard-1-Panzer und mehr

Deutschland, Dänemark und die Niederlande wollen der Ukraine "in den nächsten Monaten mindestens 100 Leopard-1-Panzer" liefern. Die ersten sollten "in einigen Monaten" eintreffen, heißt es in einer am Dienstagabend veröffentlichten Mitteilung der Verteidigungsministerien der drei Länder. Die Panzer stammen aus deutscher Fertigung - die Bundesregierung erteilte der Industrie eine Genehmigung zur Lieferung von insgesamt bis zu 178 Exemplaren.

"Dänemark, Deutschland und die Niederlande stellen instandgesetzte Leopard 1 A5 aus Industriebeständen zur Verfügung", heißt es in der auf Englisch abgefassten gemeinsamen Mitteilung weiter. "Die ersten werden innerhalb weniger Monate geliefert." Auch Schulungen für ukrainische Soldatinnen und Soldaten seien Teil der Verabredung, ebenso Ersatzteile und Munition.

Die "Leo 1 A5 Initiative" sei für weitere Partnerländer offen, erklärten die drei Ministerien. Belgien habe bereits Interesse bekundet.

Weil der Leopard 1 ein Kampfpanzer (Wikipedia) aus deutscher Produktion ist, müssen Lieferungen auch durch andere Staaten von der Bundesregierung freigegeben werden. Wie das Bundesverteidigungsministerium sowie das für Rüstungsexporte zuständige Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mitteilten, wurde eine Genehmigung für insgesamt 178 Panzer erteilt. "Wie viele Leopard-1-A5-Kampfpanzer tatsächlich an die Ukraine geliefert werden, hängt von den erforderlichen Instandsetzungsarbeiten ab", erklärten sie.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erläuterte auf Anfrage, bei den 178 Panzern handele es sich um eine "potenzielle Gesamtmenge". Die Zusage von Deutschland, den Niederlanden und Dänemark für mindestens 100 Panzer sei in diesem Zusammenhang eine "Initiative zur praktischen Umsetzung" der Lieferungen.

Die grundsätzliche Erlaubnis für die Ausfuhr des Leopard 1 Richtung Ukraine hatte die Bundesregierung bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt. Es blieb danach jedoch offen, auf wie viele Panzer sich die Freigabe bezieht. Die Zahl 178 ist weit höher als die Größenordnungen, die zuletzt in Medienberichten kursierten. 

Der Leopard 1 ist ein älteres Panzermodell, das von der Bundeswehr bereits im Jahr 2003 ausgemustert worden war. Im Januar hatte die Bundesregierung nach langem Zögern entschieden, der Ukraine 14 Exemplare des modernen Nachfolgemodells Leopard 2 aus Bundeswehrbeständen zur liefern.

Auch weitere Länder haben Leopard-2-Lieferungen angekündigt.

cne/mid © Agence France-Presse