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Die Behörden rieten zuletzt dazu, keine Fremden ins Haus zu lassen.

Serienmöder (mutmaßlich) aus Serbien gefasst

Nach zwei Tötungsdelikten an Rentnerinnen im Bereich von Schwäbisch Hall (Wikipedia) hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.

Es handle sich um einen 31 Jahre alten Mann, teilten die Ermittler am Mittwoch in der baden-württembergischen Stadt mit. Er sei am Dienstag von Spezialeinsatzkräften festgenommen worden. Die beiden Tötungsdelikte innerhalb weniger Wochen hatten die Bevölkerung von Schwäbisch Hall in den vergangenen beiden Monaten stark verunsichert.

Die Behörden rieten zuletzt dazu, keine Fremden ins Haus zu lassen.

Nun scheinen die beiden Taten und vielleicht noch zwei weitere aufgeklärt. Staatsanwaltschaft und Polizei teilten vor Journalisten mit, dass am Dienstagvormittag in Schwäbisch Hall ein 31 Jahre alte Mann mit serbischem Pass festgenommen worden sei. Er habe keinen Widerstand gegen die Spezialkräfte geleistet, berichteten die Behörden.

Der Mann stehe unter dem dringenden Verdacht, im Dezember eine 77 Jahre alte Frau in in Schwäbisch Hall und in der vergangenen Woche eine 89 Jahre alte Frau Michelbach an der Bilz getötet haben. Außerdem gehen die Ermittler davon aus, dass er einen 83 Jahre alten Mann in der Region ebenfalls im Januar überfiel und mit einer Schusswaffe bedrohte. Darüber hinaus wird ein möglicher Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt im Jahr 2020 geprüft.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen aus Serbien stammenden Mann. Nach seinen eigenen Angaben reiste er erst im Dezember mit seiner Frau und zwei Kindern nach Deutschland ein. Die Familie ist in Deutschland demnach bisher nicht gemeldet und auch nicht polizeibekannt. Die Ermittler gehen nach eigenen Angaben bisher von einem Einzeltäter aus. Das Tatmotiv sei noch unklar, erklärten sie.

Zu weiteren Fragen verweigere der Mann bislang die Aussage. Ein Ermittlungsrichter eröffnete ihm am Mittwoch den Haftbefehl. Das erste der beiden Tötungsdelikte wertet die Staatsanwaltschaft als Mord, das andere als Totschlag. Im ersten Fall im Dezember soll der Mann einen mittleren dreistelligen Eurobetrag erbeutet haben. Ob bei der zweiten Tat ebenfalls gestohlen wurde, wurde noch ermittelt.

Bereits nach der ersten Tat im Dezember hatten die Ermittler die Sonderkommission "Höhe" gebildet, in der am Ende 75 Beamte ermittelten. In der Nähe des Tatorts Michelfeld hatten die Beamten die Tatwaffe beschlagnahmt, die dem Täter über DNA-Spuren (DNA-Analyse auf Wikipedia) und weitere Ermittlungen zuzuordnen war, wie der ermittelnde Kriminaloberrat Jörg Meinhardt sagte.

Auch ein Phantombild, das nach den Angaben des mutmaßlichen dritten überlebenden Opfers gefertigt wurde, habe eine wichtige Rolle gespielt. Bei den Ermittlungen sei insgesamt etwa 350 Spuren nachgegangen worden. Zur Tatwaffe wollten Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst keine weiteren Angaben machen.

Auch könnte der Verdächtige mit einem Tötungsdelikt aus dem Jahr 2020 in Verbindung stehen. Damals wurde eine 94-jährige Brauereierbin ganz in der Nähe des Tatorts vom vergangenen Dezember brutal getötet. Später wurden die Ermittlungen zunächst ergebnislos eingestellt. Ein Zusammenhang werde von den Ermittlern nun geprüft, sagte Staatsanwalt Harald Lustig.

bst/cfm AFP