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Ein Unglück kommt selten allein

Die kroatische Hauptstadt Zagreb ist am Sonntag vom schwersten Erdbeben seit mehr als hundert Jahren erschüttert worden.


Die kroatische Hauptstadt Zagreb ist am Sonntag vom schwersten Erdbeben seit mehr als hundert Jahren erschüttert worden. Dabei wurde nach offiziellen Medienberichten mindestens ein Mädchen schwer verletzt, unzählige Gebäude wurden beschädigt. Das Beben der Stärke 5,3 schreckte am frühen Morgen viele Bewohner aus dem Schlaf. Viele Menschen rannten in Panik auf die Straße, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Das schwer verletzte Mädchen wurde wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht. Es schwebe in Lebensgefahr, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Hina. Diese hatte zuvor unter Berufung auf den Rettungsdienstleiter den Tod eines 15-jährigen Jungen vermeldet, dies wurde aber dementiert. Laut Ministerpräsident Andrej Plenkovic handelte es sich um das stärkste Erdbeben in Zagreb seit fast 140 Jahren. Sein Zentrum lag nach Angaben des Seismologischen Zentrums Europa-Mittelmeer rund sieben Kilometer nördlich von Zagreb.

In der Altstadt verursachte das Beben schwere Schäden an Gebäuden, auch das Parlamentsgebäude war betroffen. Fassadenteile von mehreren Häusern stürzten auf die Straße. Auch ein Turm der Kathedrale von Zagreb wurde beschädigt, wie Bürgermeister Milan Bandic bekanntgab. In großen Teilen der Stadt fiel zudem der Strom aus. 

Nach einer Stunde gab es noch ein schweres Nachbeben der Stärke 5,0. Das Innenministerium forderte die Menschen auf, zunächst draußen zu bleiben, aber keine Gruppen zu bilden, um eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu verhindern. "Halten Sie Distanz. Stellen Sie sich nicht zusammen. Wir sind mit zwei schweren Krisen konfrontiert, dem Erdbeben und der Epidemie", erklärte Innenminister Davor Bozinovic.

Die Balkan-Region ist stark erdbebengefährdet, weil sich dort die afrikanische Platte unter die eurasische schiebt. Das Erdbeben war auch im Süden Österreichs, in Slowenien sowie im Norden und Osten Kroatiens zu spüren.

mkü/jes

© Agence France-Presse