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IOC öffnet Tür für russischer Sportler

"Kein Athlet sollte nur aufgrund seines Passes an der Teilnahme ..."

Die Rückkehr russischer und belarussischer Athleten in den Weltsport wird trotz des anhaltenden Krieges in der Ukraine und eineinhalb Jahre vor Beginn der Sommerspiele 2024 in Paris immer konkreter. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) skizzierte am Mittwoch ein Konzept zur Wiedereingliederung, für das es laut der Ringe-Organisation breite Rückendeckung von IOC-Mitgliedern, Athletenvertretern, internationalen Sportfachverbänden und Nationalen Olympischen Komitees gebe.

"Kein Athlet sollte nur aufgrund seines Passes an der Teilnahme an Wettkämpfen gehindert werden", erklärte das IOC nach einer Sitzung seiner Exekutive. Die "überwiegende Mehrheit" der Teilnehmer an Konsultationssitzungen in der vergangenen Woche habe sich demnach für eine Zulassung unter "strengen Bedingungen" ausgesprochen.

Hierunter fielen der Start als neutrale Athletinnen und Athleten sowie ein "klares Bekenntnis" zur Olympischen Charta. Demnach dürften "nur diejenigen teilnehmen, die nicht gegen die Friedensmission des IOC verstoßen haben, indem sie den Krieg in der Ukraine aktiv unterstützt haben".

Flagge, Hymne, Farben oder andere Erkennungszeichen von Russland oder Belarus sollen verboten bleiben, Regierungs- oder Staatsbeamte beider Länder sollten keine Einladung oder Akkreditierung erhalten. 

Die Mehrzahl der Teilnehmer an den Konsultationen hätten das IOC "aufgefordert", die Untersuchung des Konzepts fortzusetzen, "wobei jeder internationale Verband die alleinige Zuständigkeit für seine internationalen Wettkämpfe hat". Asiens Dachverband hatte im Dezember angeboten, russische und belarussische Aktive starten zu lassen.

Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Dezember in einem Austausch mit IOC-Präsident Thomas Bach sowie am Dienstag im Gespräch mit Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron energisch den Ausschluss russischer Sportler von den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris gefordert. Das IOC verwies in seiner Erklärung am Mittwoch dezidiert auf die Unterstützung der Ukraine.

Russland war am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert, nur drei Tage nach der Abschlussfeier der Winterspiele 2022 in Peking, und hatte damit auch den Olympischen Frieden verletzt, der bis nach Ende der Paralympischen Spiele gilt. Das IOC empfahl daraufhin den internationalen Verbänden den Ausschluss der Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus. Auch internationale Sportveranstaltungen sollten beiden Ländern entzogen werden.



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