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Bonjour, Orléans! Empfang zu 60 Jahren Élysée-Vertrag

Eine gemeinsame Veranstaltung der Stadtverwaltungen findet am Freitag mit einer Videoübertragung zwischen den Kommunen statt.

Münster (SMS) Am 22. Januar 2023 jährt sich die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags – des deutsch-französischen Freundschaftsbekenntnisses – zum 60. Mal; die beurkundete Partnerschaft mit der an der Loire liegenden Großstadt Orléans liegt sogar schon 62 Jahre zurück. 

Eine gute Möglichkeit zur Rückschau, aber auch zur Würdigung dieser Ereignisse, ergibt sich am kommenden Freitag, 20. Januar – ab 18 Uhr laden die Kommunen Münster und Orléans ihre Gäste gleichzeitig zum Empfang, eine Live-Schalte zwischen den Städten ist geplant. In Münster findet dieser Empfang im Erbdrostenhof statt, in Orléans im Hôtel Groslot. 

Insbesondere Bürgermeisterin Angela Stähler freut sich auf diesen Termin, bei dem die Erinnerung an verschiedene freundschaftsbelebende Elemente – vom Schüleraustausch über den Freiwilligendienst bis hin zum Wissenstransfer und fachlichem Austausch – im Zentrum steht, es aber auch viel Raum für einen gemeinsamen Blick in die Zukunft geben wird. „Engagement und Ehrenamt sind nicht selbstverständlich, umso größer ist das Vertrauen in unsere Städtepartnerschaft und ihre Stabilität, ebenso wie in die der deutsch-französischen Verbindung“, so Stähler. Dies gilt nicht minder für die Partnerschaft des Stadtteils Hiltrup mit dem nicht weit von Orléans entfernten Beaugency.

Neben dem offiziellen Part aus Grußworten und der Live-Übertragung wird in beiden Festsälen auch ein Video der jeweilig Teilnehmenden aus dem kommunalen Austauschprogramm „Deutsch-Französischer Freiwilligendienst der Gebietskörperschaften“ – Kim Amelung in Orléans und Clément Bacholle in Münster – und so das Leben wie deren Wirken in den Partnerstädten gezeigt.  

Zum Jahrestag des Élysée-Vertrags am 22. Januar wird der Sentenzbogen mit der deutschen und französischen Flagge bestückt. Im Rathaus der Loirestadt unterzeichnete im Mai 1961 Oberbürgermeister Dr. Busso Peus die Urkunde über die Bekräftigung der "Jumelage". Daneben mit gezücktem Stift: Maire Roger Secrétain. Foto: Privat.

Ein besonderes Datum – Der 22. Januar hat in der deutsch-französischen Beziehung eine besondere Bedeutung

Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Konrad Adenauer und Charles de Gaulle den Élysée-Vertrag – die Geburtsurkunde des Deutsch-Französischen Jugendwerks. 40 Jahre später, im Jahr 2003, rufen Gerhard Schröder und Jacques Chirac den ersten Deutsch-Französischen Tag ins Leben. Am 22. Januar 2019 bekräftigen Angela Merkel und Emmanuel Macron mit dem Vertrag von Aachen die enge Zusammenarbeit beider Länder und beschließen unter anderem die Gründung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds. 


Städtepartnerschaft Münster - Orléans

Die Initiative der Partnerschaft zwischen Orléans und Münster ging von den Franzosen aus – bei den Festtagen der Jeanne d'Arc im Mai 1959 fragte der Maire von Orléans, Roger Secrétain, den deutschen Gesandten Dr. Josef Jansen nach einer deutschen Partnerstadt. Der schlug Münster vor, da beide Städte in der Geschichte ihres Landes eine wichtige Rolle gespielt und ihre Bevölkerungen eine ähnliche politische und konfessionelle Struktur haben. Auf Einladung des münsterschen Rates reiste 1960 eine Delegation aus Orléans an. Am 24. September wurde im Friedenssaal des Rathauses durch OB Dr. Busso Peus und Maire Roger Secrétain die Partnerschaft zwischen beiden Städten beschworen. Man verpflichtete sich "in gegenseitiger herzlicher Verständigung das lebendige Gefühl europäischer Verbundenheit zu entwickeln" und "eine europäische Einheit herzustellen, die notwendigerweise die Grundlage von Frieden und Wohlstand ist". 



Titelbild: Die deutsche und die französische Flagge wehen am Sentenzbogen. Foto: Stadt Münster/Roski.


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