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Taiwan sorgt vor

Verlängerung der Wehrpflicht von vier Monaten auf ein Jahr

Taiwan wird örtlichen Medien zufolge am Dienstag eine  verkünden. Nach Angaben der halbamtlichen Agentur CNA soll die taiwanische Präsidentin Tsai Ing-wen die längere Pflichtzeit für alle erwachsenen Männer am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in einer Pressekonferenz vor einem hochrangigen Sicherheitstreffen bekanntgeben. Als Grund für die Verlängerung wird den Berichten nach die Bedrohung durch ein zusehends feindseliges China genannt.

Die Änderung könne im Januar 2024 in Kraft treten, wenn die offizielle Mitteilung darüber im kommenden Monat ergehe, berichtete CNA weiter. Das taiwanische Präsidialamt erklärte am Montag, dass ein Vorschlag "zur Anpassung der Struktur" der nationalen Verteidigung auf der Tagesordnung stehe. 

Taiwan steht unter wachsendem Druck durch Peking, das die seit 1949 abgespaltene Insel als abtrünniges Gebiet betrachtet und sie wieder mit dem chinesischen Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Der Besuch der ranghohen US-Politikerin Nancy Pelosi in Taiwan hatte im August die Spannungen zwischen den USA und China verschärft.

Das taiwanische Sicherheitstreffen findet zwei Tage nach einer großangelegten Militärübung statt, die China in der Nähe Taiwans abgehalten hatte. Laut einem chinesischen Armeesprecher handelte es sich um eine "robuste Antwort auf die zunehmende Kollusion und Provokationen durch die USA und die taiwanischen Behörden". 

Die Wehrpflicht war einst äußerst unbeliebt in Taiwan. Mit dem Ziel, eine überwiegende Freiwilligen-Armee zu schaffen, hatte die vorherige Regierung den Dienst von einem Jahr auf vier Monate verkürzt. Aktuelle Umfragen ergaben jedoch, dass mehr als drei Viertel der taiwanischen Öffentlichkeit das für zu kurz halten. 

oer/kbh