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Rauchen und "Monsterrakete" abfeuern

Seoul: Nordkorea feuert zwei ballistische Raketen ab

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut zwei ballistische Raketen abgefeuert. Die Geschosse seien aus dem Gebiet Tongchang-ri in der Provinz Nord-Pyongan abgeschossen worden und am Sonntag im Japanischen Meer niedergegangen, teilte der südkoreanische Generalstab mit. "Unser Militär hat die Überwachung verstärkt, während es eng mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeitet und in Bereitschaft bleibt", erklärte der Generalstab.

Nach Angaben des japanischen Verteidigungsministeriums flog eine der Raketen rund 500 Kilometer weit und erreichte eine Höhe von etwa 550 Kilometern. Vize-Verteidigungsminister Toshiro Ino nannte den Abschuss "absolut inakzeptabel". Er bedrohe "den Frieden und die Sicherheit unseres Landes, dieser Region und der internationalen Gemeinschaft".

Erst vor wenigen Tagen hatte Pjöngjang laut nordkoreanischen Staatsmedien einen Feststoffraketenantrieb "mit hoher Schubkraft" getestet. Der Test sei ein wichtiger Schritt bei der "Entwicklung eines weiteren strategischen Waffensystems neuen Typs", hieß es. 

Alle bisher bekannten nordkoreanischen Interkontinentalraketen verfügen über ein Flüssigkeitsraketentriebwerk. Machthaber Kim Jong Un (Wikipedia) hat die Entwicklung von Feststoffantrieben für modernere Raketen zu einer Priorität erklärt. 

Das international abgeschottete Land baut seit Jahren sein Waffenprogramm aus und unterliegt deshalb internationalen Sanktionen. In einem der bisher schlagkräftigsten Raketentests hatte Nordkorea im November eine Interkontinentalrakete abgefeuert, die nach japanischen Angaben westlich der Insel Hokkaido im Meer niederging. 

Bei der Rakete handelte es sich offenbar um Nordkoreas jüngste Interkontinentalrakete mit einer potenziellen Reichweite, die das US-Festland treffen könnte. Experten bezeichnen sie als "Monsterrakete". 

Als Reaktion darauf verhängten die USA zusammen mit Südkorea und Japan Anfang Dezember neue Sanktionen gegen Pjöngjang. Diese Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen Verantwortliche des nordkoreanischen Waffenentwicklungsprogramms.

Machthaber Kim will im Dezember auf einer Parteiversammlung den politischen Kurs seines Landes im nächsten Jahr festlegen. Laut Staatsmedien bezeichnete er 2023 als "historisches Jahr". 

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben in diesem Jahr stark zugenommen. Südkorea und die USA warnen seit Monaten, dass Nordkorea in naher Zukunft eine Atomwaffe testen könnte. Kim hat angekündigt, er wolle sein Land zur stärksten Atommacht der Welt aufbauen.

noe/se