Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

USA wollen Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland ausbauen

Ukraine meldet russische Angriffe auf mehrere Städte

Die USA wollen die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland ausbauen. Das neue Programm solle zu Jahresbeginn starten und "ungefähr 500 ukrainische Soldaten pro Monat ausbilden", kündigte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag an. Die Ukraine meldete am Freitag neue russische Angriffe in mehreren Städten, dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden. Zudem fiel teilweise erneut die Strom- und Wasserversorgung aus.

Washington leistet die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im  massive militärischer Hilfe. Dabei wurden auch ukrainische Soldaten für die Waffen ausgebildet, welche die USA liefern. In dem neuen Programm solle nun eine komplexere Ausbildung erfolgen, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Unter anderem sollten die ukrainischen Soldaten im bestmöglichen Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie geschult sowie gemeinsame Manöver abgehalten werden.

Das neue Ausbildungsprogramm soll den Angaben zufolge in Deutschland stattfinden. Es werde zusätzlich zu den bereits erfolgenden speziellen Lehrgängen zum Umgang mit an Kiew gelieferte US-Waffen organisiert, sagte Ryder. Darin haben nach seinen Angaben die USA bisher rund 3100 ukrainische Soldaten geschult, ihre Alliierten wiederum rund 12.000 weitere ukrainische Soldaten ausgebildet.

Ryder bestätigte hingegen nicht, dass die Vereinigten Staaten der Ukraine ein Patriot-Luftabwehrsystem (Wikipedia) zur Verfügung stellen. Mehrere US-Medien hatten Mitte der Woche berichtet, dass die USA der Ukraine ihr nach eigenen Angaben "am weitesten entwickeltes Luftverteidigungssystem" geben wollten. Ukrainische Soldaten sollen dann laut einem BBC-Bericht auf dem US-Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr im Umgang mit dem System geschult werden. Angesichts zunehmender russischer Luftangriffe fordert Kiew eine Bereitstellung von Patriots.

Die Ukraine meldete am Freitag neue russische Angriffe auf mehrere Städte. Dabei starben mindestens zwei Menschen in der Stadt Krywyi Rih, wie der Gouverneur der gleichnamigen Region, Walentyn Resnitschenko, mitteilte. Unter den Verletzten in der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seien auch zwei Kinder.

In der Hauptstadt Kiew waren Explosionen zu hören, wie Bürgermeister Vitali Klitschko im Onlinedienst Telegram mitteilte. Er rief die Bewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Klitschko sprach zudem von Problemen bei der Wasserversorgung.

Wegen Schäden am Stromnetz und Stromausfällen werde der U-Bahn-Verkehr in Kiew bis zum Ende des Tages eingestellt, erklärte die Stadtverwaltung. Die Stationen sollten als Notunterkünfte genutzt werden.

Später erklärten die örtlichen Behörden, Kiew habe einem der größten Raketenangriffe seit dem Kriegsbeginn im Februar standgehalten. Rund 40 Raketen seien im Luftraum von Kiew registriert worden, 37 von ihnen hätten "zerstört" werden können, teilte die Militärverwaltung der Region Kiew auf Telegram mit.

Mehrere Städte in der Ukraine meldeten zudem Stromausfälle nach den russischen Angriffen. Der Gouverneur der Region Charkiw erklärte, die gleichnamige Stadt in der Region sei nach russischen Angriffen ohne Strom. Auch in den Städten Poltawa und Krementschuk fiel der Strom aus.

Russland greift seit Wochen regelmäßig Angriffe die Energie-Infrastruktur der Ukraine aus. Millionen von Menschen sind deshalb in der Ukraine ohne Strom und Heizung bei Minusgraden.

Derweil erklärten die von Moskau eingesetzten Besatzungsbehörden in der Region Luhansk im Osten der Ukraine, acht Menschen seien durch ukrainischen Beschuss auf zwei Ortschaften getötet worden. 23 weitere seien verletzt worden.

Die Region Luhansk wird von Russland kontrolliert. Im September hatte Moskau erklärt, diese und drei weitere ukrainische Regionen annektiert zu haben.

mhe/dja