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USA beschließen Ukraine-Hilfe mit Patriot-Luftabwehrsystemen

Patriots sind angesichts der russischen Angriffe auf die Infrastruktur mit "am dringlichsten".

Nach langem Zögern wollen die USA der Ukraine Medienberichten zufolge nun doch ein Patriot-Luftabwehrsystem zur Verfügung stellen. Eine endgültige Entscheidung darüber könnte bereits in dieser Woche verkündet werden, berichtete am Dienstagabend (Ortszeit) unter anderem der Fernsehsender CNN unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Mit der Bereitstellung von Patriots würde Washington dem Drängen Kiews nachkommen, das angesichts zunehmender russischer Luftangriffe dieses Waffensystem gefordert hatte.

Erst Ende November hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor einem Treffen mit seinen Nato-Kollegen in Bukarest gesagt, Patriots seien angesichts der russischen Angriffe auf die Infrastruktur seines Landes mit "am dringlichsten". Damit überraschte Kiew die Verbündeten, die der Lieferung dieses Waffensystem bisher eher zögerlich gegenüberstanden. 

Nun aber soll das US-Verteidigungsministerium laut CNN und "New York Times" doch zu der Lieferung bereit sein. Das Weiße Haus müsse noch das endgültige grüne Licht geben. Dies könne noch in dieser Woche erfolgen. Die US-Armee bezeichnet die Patriots als ihr "am weitesten entwickeltes Luftverteidigungssystem".

Die Patriots standen zuletzt auch im Mittelpunkt eines Streits zwischen Berlin und Warschau: Nach einem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine Mitte November hatte Deutschland angeboten, den Nato-Partner Polen mit diesem Raketenabwehrsystem zu unterstützen. Warschau regte allerdings an, die Patriot-Batterie an die Ukraine weiterzugeben. Mit diesem Vorstoß überrumpelte Polen die Bundesregierung. Am Ende einigten sich beide Seiten darauf, dass die Patriots doch in Polen stationiert und nicht an Kiew weitergegeben werden.

jes

© Agence France-Presse