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FMO: Startbahn frei für die Karriere

Ready for take-off: Am zurückliegenden Wochenende fand am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) die zweite Jobmesse münster|osnabrück statt.

Eine Rückschau auf einen großartigen Erfolg.

Vergangenes Jahr fand die Premiere der Jobmesse am FMO statt. Zum ersten Mal wurden damals verschiedenste Unternehmen und ein interessiertes Publikum an diesem Ort zusammengebracht. 50 Unternehmen stellten aus und informierten Besucher*innen rund um das Thema Job und Beruf: von der Ausbildungsmöglichkeit bis hin zur Beschäftigung als ausgebildete und spezialisierte Fachkraft in den jeweiligen Betrieben.

Da in diesem Jahr die Zahl der Anbieter*innen auf 90 Unternehmen gestiegen war, wurde die Ausstellungsfläche um einen Terminal erweitert, und die Jobmesse fand an Terminal 1 und 2 statt. Auch fand in dem Gebäudekomplex dieses Mal keine Abwicklung des Flugverkehrs statt, da dieser aufgrund von Bauarbeiten momentan eingestellt ist. 

Befragt zu den Zielen der Jobmesse erklärte Jörg Schulte-Hillen, zuständiger Projektleiter und Organisator des Messeablaufs: „Wir möchten die Besucher*innenzahlen steigern. Dann möchten wir die zu den Unternehmen passenden Besucher*innen finden. Und wir möchten viele Ausbildungsinteressierte für die Unternehmen gewinnen. Die hier ausstellenden Unternehmen sollen mit den zu ihren passenden Besucher*innen in Kontakt kommen.“

Das Ziel wurde mehr als erreicht: Bereits am Samstagabend verzeichnete die Messe nach nur einem Tag doppelt so viele Besucher*innen wie im letzten Jahr an beiden Tagen zusammen. 

Bedenken, dass Besucher*innen den Weg zum FMO scheuen könnten, weil er etwas abseits auf der „grünen Wiese“ läge, zerstreute Schulte-Hillen: „Der Flughafen hat seinen Betrieb aufgrund von Sanierungsarbeiten an Start- und Landebahn momentan eingestellt. Die Menschen, die hierherkommen, kommen also wirklich freiwillig, sind gezielt vorbereitet und gut informiert! Das wiederum ist gut für die ausstellenden Unternehmen.“ Beide Seiten treffen auf einem sehr hohen Niveau zusammen.

Für beide Seiten gilt, dass sie sich auf der Messe als vielseitig präsentierten: Unternehmen wie z. B. das Universitätsklinikum Münster (UKM), die Polizei (Landes- und Bundespolizei), die Bundeswehr, etliche Dienstleistungsanbieter und zahlreiche andere sind schon seit vielen Jahren zu Gast auf den verschiedenen Jobmessen. Andere Unternehmen dagegen waren zum ersten Mal dabei und verfolgten das Ziel, das eigene Unternehmen bekannter zu machen und zu informieren.Daneben fanden sich diverse weitere breit gefächerte anbietende Unternehmen: Krankenhäuser, Kliniken, Universitäten und Universitätskliniken (UKM / Klinikum Osnabrück), Fachhochschulen, FOM, Industrieunternehmen, Dienstleistungsunternehmen, Kitas, die Verwaltungen verschiedener Städte, die Stammzellenspende und viele mehr.

Ein anderer Punkt zum Thema „Vielfältigkeit“ oder „Vielfalt“: Ein Unternehmen wie das UKM zum Beispiel bietet nicht nur ein einzelnes Arbeitsaufgabenfeld an. Neben den rein medizinischen und pflegerischen Berufssparten trifft man dort auch völlig andere Tätigkeitsfelder an, so wie etwa den IT-Bereich.

Im Gegenzug dazu begegnete man auch bei den Besucher*innen unterschiedlichsten Gruppierungen: Von den angehenden Auszubildenden und ihren Eltern über Absolvent*innen bis hin zu Fach- und Führungskräften oder sonstigen Weiterbildungsinteressierten. Und auch nicht zu vergessen diejenigen, die sich beruflich umorientieren müssen oder wollen. Auch ganze Familien waren anzutreffen. Sie alle kamen bereits vorinformiert zur Messe, was für einen hohen Qualitätsstandard sorgte.

Merlin Berthold aus der Finanzbranche im Unternehmen SwissLife Select, an diesem Tag für den Bewerbungs-Check zuständig, beschreibt seine Klientel auf der Messe folgendermaßen:

„Die Menschen, die zu mir kommen, kommen aus den unterschiedlichsten Motivationen heraus. Da ist der 40-jährige Herr, der sich beruflich umorientieren möchte. Oder die 18-jährige Abiturientin: Sie sucht nach einer Ausbildungsmöglichkeit oder einem Job. Ein weiterer Besucher war ein ehemaliger LKW-Fahrer, im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, der aufgrund seiner Rückenproblemen etwas Neues sucht. Und ein frisch gebackener Vater, Anfang 30, der wegen seiner familiären Situation an eine berufliche Umorientierung denkt."

Zufrieden äußerten sich bei einem „Familien-Event“ rund um das Thema „Ausbildung und Beruf“ die beiden Schülerinnen Lynn (18) und Amy (14), und auch ihre Eltern waren über die erzielten Ergebnisse erfreut.

Für die beiden Mädchen war die Messe erfolgreich. Lynn möchte nach dem Abitur zur Landespolizei, hatte sich bereits im Vorfeld weitestgehend im Internet informiert, hatte dann aber noch einige Fragen: „Ich habe jetzt noch mehr Lust auf den Job als vor der Messe. Alle meine Fragen sind beantwortet worden, und ich freue mich richtig darauf, mich dort zu bewerben.“

Ihre jüngere Schwester macht demnächst ihren Realschulabschluss und hat heute erfahren, dass sie sogar bereits mit diesem Abschluss ebenfalls bei der Landespolizei anfangen kann. „Das hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt, ich überlege mir das.“ Ihre Eltern waren ganz angetan von der ruhigen und entspannten Atmosphäre. „Es ist sehr übersichtlich hier und alles verteilt sich gut. Da die Mädels ja genau wussten, wo sie hinwollten, waren wir auch schnell durch. Das ist sehr angenehm“, so die Familie aus Emsdetten.

Die beiden jungen Mädchen haben bei der Polizei vielleicht zwei andere junge Mädchen getroffen, die schon einen Schritt weiter sind: Die beiden Polizeianwärterinnen Lara (16) und Emilie (16).

Beide wollten immer schon zur Polizei, wie sie begeistert erzählten. Und sie hatten ihren Realschulabschluss in der Tasche. Über das Internet informierten sie sich über die Bewerbungsvoraussetzungen bei der Polizei, bewarben sich und wurden genommen. Jetzt heißen die Zauberworte für die nächsten zwei Jahre: Praktikum, Schule, Fachabitur. Das Fachabi ist ein neuer Abschluss, der vielen noch gar nicht bekannt ist. Danach ist der Weg ins Studium gesichert.

Ein anderes Beispiel kommt aus einem ganz anderen Bereich: Der KiTa-Träger „kleine Riesen“ sucht auf der Messe „Herzensmenschen“. So beschreibt es Heike Bieber, Leiterin der Kindertagesstätten in Münster. Die sechs Kitas in Münster bilden aus, bieten Praktika an und beschäftigen sowohl Mitarbeiter*innen, die ein duales Studium absolvieren als auch solche, die quer einsteigen.

In den Kitas steht jedes einzelne Kind im Vordergrund. Genauso werden die Eltern mitberücksichtigt und auch die Mitarbeiter*innen und deren Bedürfnisse. Hier auf der Messe erlebt das Ausstellungsteam viele „AHA-Momente“ und Heike Bieber erwartet demnächst zahlreiche neue Bewerbungen. Sie stellt sich und ihr Team hier vor und möchte auch ihren Leitungen die Möglichkeit geben, Erfahrungen in einem alternativen Arbeitsalltag zu sammeln.

Neben den reinen Begegnungen zwischen Besucher*innen und Unternehmen gab es die Möglichkeit, an flankierenden Maßnahmen zum Thema Beruf und mehr teilzunehmen. Es gab Workshops und Vorträge („ICH HAB IHN! – Erreichen Sie Ihren Traumjob im verdeckten Arbeitsmarkt.“, so der Titel eines Workshops), Job-Coaching, und im Bewerbungs-Check konnte man die eigene Bewerbungsmappe auf Herz und Nieren prüfen lassen.

Das Angebot war niederschwellig: Einfach hingehen und sich ohne Anmeldung über das angekündigte Thema informieren.

Auch Spiel und Spaß kamen nicht zu kurz: Diverse Aktionen luden zum Mitmachen ein! Es gab Fühlboxen, ein Geduldspiel, man durfte boxen und am Glücksrad drehen. Die Sparkasse Osnabrück lud zu einem Gewinnspiel über 20.000 Euro ein und für die Aussteller*innen gab es Massagen.


Ein interessanter Punkt bei der Ausrichtung dieser Messe war die Tatsache, dass man sich in dem riesigen Flughafengebäude sehr unauffällig und sehr wohlfühlte. Es herrschte eine sehr entspannte Atmosphäre im FMO. Obwohl viele Menschen anwesend waren und auch Musik im Hintergrund lief, kam man sich zu keiner Zeit reizüberflutet vor. Trotz Geräuschpegel gab es kein Stressgefühl. Die Akustik war also angenehm. Und der ansonsten normalerweise herrschende Geräuschpegel verflüchtigt sich am FMO offensichtlich anders als in anderen Räumlichkeiten auf angenehme Art und Weise.

Projektleiter Schulte-Hillen erzählte dazu lachend: „Ja, dafür haben wir zwei Kilometer roten Teppich in Terminal 1 und 2 verlegt. Der Teppich dämpft enorm und wir möchten, dass unsere Besucher*innen und Aussteller*innen sich wohlfühlen.“

An dem Tag waren wirklich viele Besucher*innen im Flughafen unterwegs. Am Anfang war die Veranstaltung gut besucht, alles war entzerrt, gut verteilt und damit entspannt.

Später war es dann stellenweise richtig voll, aber aufgrund der Größe des Flughafengebäudes immer noch angenehm.


Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Jobmesse am FMO 2022 eine sehr runde Angelegenheit gewesen ist. Es war alles vorhanden, was zu einem gelungenen Messe-Verlauf gehört.

Übereinstimmend berichteten alle befragten Unternehmen, einschließlich der Projektleitung, dass ein sehr heterogenes, gut informiertes und vorbereitetes Publikum die Angebote sehr gut angenommen hat. Alles auf hohem Niveau!

Es handelt sich bei der Jobmesse am FMO um eine wachsende Veranstaltung und die geführten Gespräche werden in einer Qualitätsüberprüfung festgehalten.

Zitat Schulte-Hillen: „Gut gefüllte Gänge mit Besucher*innen auf einer Riesenfläche … ! Alles super-gut gelaufen. Super zufrieden! Superkandidat*innen und Supergespräche.“

Von Seiten der Besucher*innen wurde ebenfalls die entspannte Stimmung lobend hervorgehoben und bemerkt, dass es auf viele Fragen viele hilfreiche Antworten gegeben habe, die bei anstehenden Entscheidungen gute Dienste leisten werden.

Ein Ziel der Messe war es, Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Am Rande der Messe liefen gleichzeitig aber auch die ansonsten für einen Flughafen üblichen Arbeiten in eingeschränktem Maß ab: Die Reisebüros waren geöffnet und man hätte beispielsweise eine Kreuzfahrt buchen können.

Das lässt in Ansätzen erahnen, wie es im nächsten Jahr aussehen mag: Die Start- und Landebahn wird dann komplett saniert und mit neuem Beleuchtungssystem versehen sein. Der FMO hat bis dahin seinen alltäglichen Reisebetrieb wieder aufgenommen und vor laufender Kulisse wird die Jobmesse am 19./20.11.2023 zum dritten Mal am FMO stattfinden.

Das Konzept steht. Wir sind gespannt!


Text und Fotos: Alexandra Lupuljev, Laura Stein