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Küstenwache rettet volles Flüchtlingsboot

Nach einem nächtlichen Rettungseinsatz südwestlich von Kreta sind hunderte Migranten auf einem in Seenot geratenen Boot sicher in einen Hafen gebracht worden.

Das Boot sei in einen Hafen Kretas (Wikipedia) geschleppt worden, sagte eine Sprecherin der griechischen Küstenwache am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Asylsuchenden seien noch an Bord.

Bei der Küstenwache war kurz nach Mitternacht ein Notruf eingegangen. Zu dem Zeitpunkt herrschte in dem Gebiet starker Wind, was den Rettungseinsatz erschwerte. Zwei Frachtschiffe, ein Tanker sowie zwei italienische Fischerboote befanden sich demnach in der Nähe des manövrierunfähigen Boots und leisteten Hilfe. 

Nach einem Bericht des Senders ERT befanden sich 430 Menschen an Bord des Fischerboots. Es ankert demnach inzwischen im Hafen des kleinen Ortes Paleochora. Die Sprecherin der Küstenwache sagte, in dem Notruf sei von 400 bis 500 Bootsinsassen die Rede gewesen. 

Aus welchen Ländern die Asylsuchenden stammten, blieb zunächst unklar. Die Aufnahmen von ERT zeigten vor allem Männer auf dem Deck eines überalterten und rostigen Schiffs. 

Aufgrund der verstärkten Patrouillen der griechischen Küstenwache und der EU-Grenzschutzagentur Frontex in der Ägäis (Wikipedia) nutzen Schlepper zunehmend die längere und gefährlichere Route südlich von Kreta, um die Europäische Union zu erreichen. Die Migranten gehen damit bei der Überfahrt in meist kaum seetüchtigen Booten deutlich höhere Risiken ein. 

Am 11. Oktober kamen mindestens 30 Flüchtlinge beim Untergang ihrer beiden Boote vor den Inseln Lesbos und Kytheria ums Leben. Anfang November barg die Küstenwache nach dem Untergang zweier weiterer Flüchtlingsboote vor den Inseln Euböa und Samos 21 Leichen. Dutzende weitere Menschen gelten seitdem noch vermisst.

ans/ju