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Katars Sicherheitsgarantien nichts wert

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung zweifelt an Katars Sicherheitsgarantien für ausländische Besucher der Fußball-WM.

"Vor dem Hintergrund, dass sich jüngst der WM-Botschafter und andere wichtige Personen in Katar noch homophob und sexistisch geäußert haben und ich nicht wahrgenommen habe, dass sich die Regierung davon distanziert hat, sind diese Sicherheitsgarantien natürlich mit Vorsicht zu genießen", sagte Luise Amtsberg im Deutschlandfunk.

Die Grünen-Politikerin hat große Bedenken mit Blick auf die autoritäre Regierung des Emirats. "Diese Sicherheitsgarantien, das ewige hin und her, die nicht klaren Aussagen lassen daran zweifeln, dass man mit Katar einen guten Akteur hat, der weiß, welche Verantwortung er jetzt auch trägt", äußerte Amtsberg.

Die für den Sport zuständige Innenministerin Nancy Faeser hatte bei einem Besuch am Persischen Golf vor drei Wochen von Katars Premierminister die Zusicherung erhalten, dass sich alle Fans ohne Angst im Land bewegen könnten. Diese Zusage wurde im Nachgang aber wieder relativiert. 

Ob die für Sport zuständige Ministerin zur WM reist, ist noch unklar. Dies müsse Faeser selbst entscheiden, so Amtsberg. Sie habe beschlossen, erst nach der Endrunde nach Katar zu fliegen, weil es momentan nicht möglich sei, über Menschenrechte zu sprechen: "Die Nerven liegen so blank, dass kein vernünftiger Dialog möglich ist."


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